Verwaltung muss Akzeptanz bei Bürgern schaffen

Kein E-Government ohne Vertrauen

25.02.2008
Von Nicolas Zeitler

Nur wenn es gelinge, auf der Grundlage derartiger Pakte mit der Bevölkerung auch in anderen Ländern der Union großflächig Vertrauen zu schaffen, seien die Bürger auch offen für eine Ausweitung des E-Government. Ohne dass der einzelne Angst vor unerwünschten Einblicken in seine Daten haben müsse, könnten Behörden dann die Spuren auswerten, die jeder beim Zugriff auf elektronischen Dienstleistungen hinterlässt. Sinn dieser Auswertung soll es nicht sein, die Bürger auszuspionieren. Vielmehr diene die Analyse ihres Nutzerverhaltens dazu, bestehende Services weiterzuentwickeln und zu verbessern. Außerdem könnten die Behörden mithilfe der Daten vorausplanen, welche neuen elektronischen Dienstleistungen ein Bürger wohl künftig in Anspruch nehmen will.

Bedenken gegenüber Datenaustausch

Wenn die Bewohner der EU-Staaten weitgehend darauf vertrauen, dass ihre gespeicherten Daten nur zu bestimmten Zwecken zugänglich sind, haben sie möglicherweise auch weniger Bedenken, wenn vernetzte Behörden die Informationen untereinander austauschen. Die Untersuchung nennt als Beispiel die Identifizierung von Fluggästen anhand der Iris-Erkennung. Damit dieses Verfahren international funktioniert, müssen die Sicherheitsverantwortlichen an Flughäfen Zugriff auf die zusammen mit den Ausweisdaten eines Bürgers gespeicherte Aufnahme von dessen Regenbogenhaut haben.

Die Untersuchung wurde von Ecotec Research and Consulting im Auftrag der EU-Kommission erstellt. Erschienen sind die Ergebnisse unter dem Titel "Think Paper 11: Trust and Identity in Interactive Services: Technical and Societal Challenges". Das Papier ist entstanden im Rahmen des weiter angelegten Projekts "cc:eGov - Organisational change for citizen-centric eGovernment".

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