Retail IT


Handel investiert kaum

Kein Interesse an Mobile Commerce

30.06.2011
Von Hartmut  Wiehr

Mulpuru von Forrester sieht den Einfluss von Mobile Commerce trotz der gegenwärtigen geringen Beteiligung in einem größeren Rahmen: Man müsse berücksichtigen, dass es schon jetzt eine "latente Nachfrage" gebe, die durch die mangelhafte Technologie auf Geräteseite nicht befriedigt werde. Das zeige sich zum Beispiel an dem verbreiteten Phänomen des "Mobile Pre-Shopping", bei dem sich Konsumenten über Produkte informieren oder Preisvergleiche machen, um dann in einem anderen Channel einen Einkauf abzuschließen.

Cross-Channel-Shopping als Rettungshaken für Mobile Commerce

Cross-Channel-Shopping wird – so die Analystin – auf lange Sicht den Online- und den Mobile-Handel vorantreiben. Allerdings müssten die Retail-Unternehmen sich mehr um die technologischen Voraussetzungen dafür kümmern. Zu den notwendigen Maßnahmen muss laut Mulpuru die Ausarbeitung einer Search-Strategie für Smartphones inklusive geeigneter Landing Pages gehören. Außerdem müsse man verstärkt auf externe Spezialisten zurückgreifen, um mit dem sich schnell entwickelnden Markt für mobile Geräte und Software Schritt halten zu können.

Sucharita Mulpuru ermahnt die Retailer, mehr Know-how und Geld in den Mobile Commerce zu investieren.
Sucharita Mulpuru ermahnt die Retailer, mehr Know-how und Geld in den Mobile Commerce zu investieren.
Foto: Forrester

Eine Umfrage, die Forrester zusammen mit Shop.org durchgeführt hat, zeigt, dass selbst die großen Handelsunternehmen kaum Geld für eine Mobile-Commerce-Strategie ausgeben wollen. Offenbar wissen die Retailer, wie unreif der Markt ist und wie zurückhaltend die potenziellen Kunden bisher sind. Viele Retailer geben denn auch an, dass es ihnen eigentlich mehr um Marketing und Kundenbindung geht.

Der US-Retailer für Drogerie- und Apothekenartikel Walgreens gibt an, schon 25 Prozent der Online-Umsätze über Bestellungen per Smartphone zu erzielen.
Der US-Retailer für Drogerie- und Apothekenartikel Walgreens gibt an, schon 25 Prozent der Online-Umsätze über Bestellungen per Smartphone zu erzielen.
Foto: walgreens

Was sie wollen, sind momentan in erster Linie die Adressen, sprich Telefonnummern von Handy-Besitzern. Hat man die erst einmal, kann man Salven von Produktinformationen, Sonderangeboten oder Gutscheinen auf die Geräte und ihre Besitzer abfeuern.

Aber genau das wollen jene nicht. Retailer müssen sich also noch etwas mehr einfallen lassen, um den Mobile Commerce zumindest auf das Niveau des Online-Handels anheben zu können.

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