Deloitte-Studie

Süchtig nach Smartphones und Tablets

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Immer mehr mobile Endgeräte je Nutzer, hohe Nachfrage aus Asien und kein baldiger Tod der SMS. Aber die Preise für Breitbandverbindungen sind zu hoch und Werbung wird schlicht ignoriert.
Tablet-Nutzer laden gerne Videos herunter. Die schiere Masse überfordert zellulare Mobilfunknetzwerke.
Tablet-Nutzer laden gerne Videos herunter. Die schiere Masse überfordert zellulare Mobilfunknetzwerke.
Foto: engadget.com

Smartphones, Tablet-PCs, herkömmliche Handys – man ist im Jahre 2011 immer und überall erreichbar und stets verbunden mit dem World Wide Web und auch dem Firmennetzwerk. So betrachtet ist es durchaus plausibel, dass die Berater von Deloitte ihre Studie zu den Perspektiven des globalen Mobil-Konsumenten mit dem Begriff "Sucht" überschreiben. Die Sucht nach Konnektivität hat bereits ein bemerkenswertes Ausmaß errreicht. Und die Junkies wollen – so ist das mit dieser Spezies – immer mehr.

Deloitte fragte für die weltweite Studie unter anderem, wie viele mobile Endgeräte die Befragten besitzen oder nutzen können. Auf den ersten Blick scheint es so, als ob ausgerechnet in den stets zum Trendsetter erkorenen Vereinigten Staaten das Mobility-Fieber die niedrigsten Höhen aufweist. Etwa 15 Prozent in den USA verfügen über gar kein mobiles Endgerät, jeweils ein gutes Viertel über eines oder zwei, etwa jeder Zehnte über drei und immerhin über fünf Prozent über vier.

2 bis 10 Handys pro Person

Großbritannien erscheint aus europäischer Perspektive da schon typischer: Kein Handy gibt es nur noch selten, ein mobile Endgerät ist mit über 40 Prozent der Normalzustand, ein gutes Viertel hat zwei Stück, etwa zehn Prozent haben drei. Alles was darüber hinausgeht, sind Ausnahmefälle. Demgegenüber gibt ein Zehntel der befragen Chinesen an, über fulminante zehn mobile Endgeräte verfügen zu können.

Wer diesen Befund alleine für fragwürdig hält, hat Recht. Er erklärt sich durch das Design der ambitionierten Studie, für die mehr als 30.000 Menschen befragt wurden. In Ländern wie den USA, Großbritannien, aber auch Deutschland und Frankreich ließen die Berater für die Gesamtbevölkerung repräsentative Umfragen durchführen; in den asiatischen Ländern und Südafrika adressierte die Befragung alleine die wirtschaftlich entwickelten und potente Ballungsräume.

Zur Startseite