1. Platz - Matthias Schulz, Easycash
Keine halben Sachen
Mehr als nur ein Insourcing-Projekt
Das Gesamtvorhaben setzte sich - je nach Lesart - aus vier bis sieben Teilprojekten zusammen. Teilprojekt Nummer eins betraf die Server-Landschaft - und somit auch die zentrale Transaktionsplattform, die das Kerngeschäft der Easycash repräsentiert. Heute basiert sie komplett auf Blade-Servern aus der NSK-Serie (Nonstop Kernel) von Hewlett-Packard. Easycash fungiert für diese Rechnerserie als Erstanwender in Deutschland. "Mein Team hat die Maschinen fünf Monate lang auf Herz und Nieren getestet", berichtet Schulz, "denn im Echtbetrieb können wir uns keine Fehler leisten; schließlich betreiben wir für unsere Kunden zirka 215.000 POS-Kartenterminals und wickeln einen beträchtlichen Teil des unbaren Zahlungsverkehrs in Deutschland ab."
Verfügbarkeit und Sicherheit sind für Easycash folglich das A und O. Um das auch nach außen zu dokumentieren, hat das Unternehmen die neuen Rechenzentren nach ISO 27001 zertifizieren lassen. Das bedeutet beispielsweise eine dreifach gesicherte Stromversorgung und hohe Anforderungen an den Feuerschutz. Dies war eine Voraussetzung für die - notwendigen - Abnahmen des Zentralen Kreditausschusses (ZKA) und der Kreditkartengesellschaften (PCI-Zertifizierung - Payment Card Industry Data Security Standard) die im Juni 2009.
Ein zweites Teilprojekt widmete sich der Netzarchitektur. Zu Spitzenzeiten muss das Netz der Easycash rund 700.000 Transaktionen pro Stunde verkraften. Nach allgemeiner Auffassung besteht einer der Vorteile von Outsourcing-Abkommen darin, dass ein Serviceanbieter in der Lage ist, derartige Spitzenlasten abzufangen. Eine Evaluierung potenzieller Outsourcing-Partner vor Projektbeginn ergab, dass sich dieses Projektziel - wie auch andere - nur in Eigenregie erfüllen ließ, versichert Schulz.
Genau genommen gliederte sich das Teilprojekt zum Thema Netze noch einmal in drei Einzelvorhaben. Das Projektteam gestaltete zum einen das Backbone neu, zum anderen die Vernetzung der sieben Easycash-Standorte und zum dritten die Anbindung der mehr als 82.000 Kunden.
Teilprojekt Nummer drei widmete sich den Windows-Applikationen. Historisch bedingt waren diese Anwendungen über mehr als 100 Server verteilt, als Schulz im vergangenen Jahr an Bord kam. Im Rahmen des Delta-Projekts wurde die gesamte Windows-Architektur auf 30 virtuelle Server konsolidiert: "Das ist bedeutend einfacher zu verwalten und zu monitoren", erläutert der CIO.