Baustoffhersteller Xella
Kernsanierung in der IT
"In der alten IT-Welt waren Marketing, Service und Commerce voneinander losgelöst und somit nicht integrierte Lösungen", erinnert sich Michael Baars. "Das CRM-System von Siebel diente beispielsweise nur als bessere Schreibmaschine für Besuchsberichte." Der neue Ansatz: Marketing, Commerce, Customer Relationship Management (CRMCRM), Product Information Management (PIM) und Content Management System (CMS) sollten in einer großen Suite untereinander und mit dem Backend verknüpft werden. Da Xella bereits SAP als Fundament nutzte, fiel die Entscheidung nach einem Auswahlprozess für SAP Hybris. Alles zu CRM auf CIO.de
"Wir haben das Ökosystem als digitales Haus aufgebaut," so Baars. "Das SAP ERP ist das stabile Fundament für alle Fulfillment-Prozesse zur Auftragsabwicklung. Darauf setzen CRM, PIM und CMS auf, um strukturierte Kunden-, Produkt- und Content-Stammdaten zu erhalten. Darauf stützen sich wiederum Marketing und Commerce, um erfolgreiche Kampagnen sowie B2B- und B2C-Prozesse abbilden zu können." Die Königsdisziplin sei, den Kunden über Portale komplette digitale Services anzubieten.
Brücken zur lokalen IT schlagen
Die einzelnen Xella-Marktregionen waren bis 2016 auch organisatorisch dezentral aufgestellt. Das führte dazu, dass Vorgaben der zentralen Unternehmens-IT zum Teil nicht ausreichend von den lokalen Teams umgesetzt wurden. Um solche Probleme zu vermeiden, setzte Baars einen "Global IT Coordinator" ein. Er bildet das Verbindungsglied zwischen zentraler und lokaler IT. Danach stellte der CIO für die vier IT-Hauptdisziplinen Netzwerk, Citrix, Azure und Office 365 ein Kernteam auf. Diesem Team werden jeweils zwei lokale IT-Koordinatoren aus anderen Regionen zugeordnet. Diese arbeiten neben ihren lokalen Hauptaufgaben auch in einer virtuellen Arbeitsgruppe mit dem Kernteam für eine Disziplin zusammen.
Florian Ziegler sieht in der neuen Organisation mehrere Vorteile: "Wir sorgen dafür, dass die lokalen Abteilungen die Corporate IT bezüglich strategischer oder Governance-Entscheidungen besser verstehen, schaffen einen globalen Know-how-Austausch und stellen sicher, dass bei Ausfällen immer eine Vertretung vorhanden ist." Wichtige lokale Themen und Impulse könnten umgekehrt leichter auf die Gruppenebene gehoben werden. Zudem sporne es die lokalen Mitarbeiter an, sich über ihr Tagesgeschäft hinaus mit Trendthemen zu beschäftigen, was wiederum dem Innovationsgeist des gesamten Unternehmens zugutekomme.