Klinikweites Steuerungssystem auf Basis einer Balanced Scorecard
Klinikum geht bei Controlling und Steuerung neue Wege
Prozessoptimierung im medizinischen Controlling
Dem Bereich „Medizinisches Controlling“ kommt bei der zunehmenden betriebswirtschaftlichen Orientierung des UKA eine entscheidende Rolle zu. Der Geschäftsbereich ist zuständig für das Controlling der Kodierung und der Dokumentation der angefallenen Leistungen, die nach umfassenden internen Kontrollen zur Abrechnung mit den Krankenkassen freigegeben werden. Je präziser und schneller die DRG-Kodierung durch das UKA erfolgt, um so frühzeitiger kann das Klinikum seine Leistungen mit den Krankenkassen verrechnen.
Ein konkretes Beispiel dafür, wie das UKA vom neuen Business-Intelligence-System profitiert, ist die Kontrolle der Kodierqualität. So wurden beispielsweise für eine große konservative Abteilung gezielt jene Patienten ermittelt, die in DRGs gruppiert worden waren, die durch Schweregrad-Splits unterteilt sind. Die Bewertung dieser DRGs ist von der Anzahl relevanter Begleiterkrankungen oder Komplikationen abhängig. Per Abfrage wurden jene Patienten ermittelt, deren DRG durch weitere relevante Nebendiagnosen steigerungsfähig waren. Nach Überprüfung und Korrektur durch das Medizinische Controlling konnte im exemplarisch untersuchten Monat ein Zugewinn von elf Casemix-Punkten erzielt werden. Auf das gesamte Jahr bezogen entspricht dies 132 Casemix-Punkten und damit bei einem Basisfallwert von 3.000 Euro einem Mehrerlös von 396.000 Euro.
Ein erheblicher Mehrwert ergab sich bereits zu Beginn der Einführung durch die Hinterlegung eines eindeutigen Definitionskatalogs im Portal. Alle Kennzahlen (zum Beispiel Fallzahlen oder Notfälle) in den Berichten basieren daher auf denselben Grundlagen, und die Definitionen sind jederzeit einsehbar. „Ohne das neue System hätte das Management der DRG-Prozesse im UKA nicht so schnell und zielorientiert vorangetrieben werden können“, erklärt Prof. Dr. Walter Behrendt, Leiter des Geschäftsbereichs Medizinisches Controlling im UKA. „Wir rechnen täglich ein Volumen von rund einer Million Euro ab. Durch die schnellere Abrechnung sichern wir unsere Liquidität und senken unsere Zinsverluste deutlich.“