Strategien


3D Printing

Kommen 3D-Drucker auf jeden Schreibtisch?

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

So könnte 3D-Druck die Welt verändern

Sicher, Skeptiker halten das Thema 3D-Druck derzeit für "overhypt" und verweisen auf offene Fragen wie Urheberrecht und Copyright oder ungeklärte Probleme wie den Materialeigenschaften des verdruckten Gutes. Doch gehen wir davon aus, dass diese Fragen geklärt werden. Dann hat der 3D-Druck das Potenzial, die Wirtschaft global zu verändern. Umwälzungen die auch die IT erfassen, wenn sich die Datenströme verändern.

Eine Vision der Zukunft

Der 3D-Druck kann sich künftig in vielen Bereichen wiederfinden:

Zuhause

Ersatzteile für weiße und braune Ware werden künftig zuhause selber gedruckt. Geräte halten damit länger, da sie nicht mehr wegen fehlender Ersatzteile entsorgt werden müssen. Der HandelHandel klagt über gravierende Umsatzrückgänge. Top-Firmen der Branche Handel

Bosch, Siemens und Co.

Während der Handel über Umsatzrückgänge klagt, freuen sich die Hersteller über positive Zahlen. Datenbankgestützt verkaufen sie per Internet die 3D-Druckdaten ihrer Ersatzteile. Gleichzeitig konnten sie die früher erforderlichen Kosten für die Ersatzteillagerung auf Null herunterfahren.

Logistik

Die ersten Speditionen melden Insolvenz und Express-Logistiker wie Lufthansa Cargo stöhnen. War früher die Übernachtlieferung von wichtigen Teilen ein glänzendes Geschäft, so herrscht hier nun Flaute. Doch bei der Lufthansa beobachtet man dies mit einem lachenden und weinenden Auge. Lufthansa Systems ist nämlich in das Geschäft als 3D-Servicedrucker eingestiegen. Weltweit druckt das Unternehmen an seinen Standorten Ersatzteile mit den noch teuren Lasersinter-Printern, deren Anschaffung sich für kleinere Unternehmen nicht lohnt.

Produktion

Rechnet sich nicht - dieses Standardargument des 20. Jahrhunderts wegen dem neuen Entwicklungen oft in der Schublade blieben, gilt nicht mehr. Selbst Kleinstserien lassen sich nun kostendeckend drucken.

Handel

Die Zeit der großen Cash&Carry-Märkte im Umland der Metropolregionen ist vorbei. Möbel und anderen Waren werden jetzt on demand in Printshops gedruckt.

Design nach Kundenwunsch

Egal ob Auto oder Sofa, neue Produkte können direkt vom Hersteller nach individuellen Kundenwünschen produziert werden.

Immobilien

Im Hausbau werden neue Formen und Strukturen möglich, da die Bauelemente direkt auf der Baustelle gedruckt werden.

Globalisierung

Die etablierten Wirtschaftsweg und Handelsbeziehungen brechen zusammen. Billiglohnländer als verlängerte Werkbank und exportorientierte Länder verlieren an Bedeutung, da die Produkte nun vor Ort beim Kunden gedruckt werden.

Handelspolitik

Da nur noch digitale 3D-Druckdaten ausgetauscht/gehandelt werden, greifen klassische Steuerinstrumente wie Zölle, Einfuhrbeschränkungen nicht mehr. Mancher Staat gerät in finanzielle Schieflage, da die Steuern nun woanders anfallen.

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