Girokarte oder Smartphone
Kontaktlos bezahlen mit Near Field Communication
Das Interesse an NFC und am kontaktlosen Bezahlen von kleineren Beträgen an der Supermarktkasse ist da. Eine Studie des Branchenverbandes Bitkom sieht großes Potential für Near Field Communication (NFC). In Deutschland gibt’s mehr als 80 Millionen Mobiltelefone. 43 Prozent aller Handy-Besitzer können sich vorstellen, ihr Mobiltelefon zum Bezahlen einzusetzen. Bei der jüngeren Generation unter 30 Jahren sind es sogar drei von vier Nutzern. Jeder Fünfte würde generell überall mit dem Handy bezahlen, wo er heute eine Giro- oder Kreditkarte einsetzt.
Damit man aber überhaupt die NFC-Technologie nutzen kann, braucht man entweder eine neue NFC-fähige EC-, Bank- oder Kreditkarte oder ein Smartphone, das mit einem NFC-Chip ausgestattet ist – zumindest in der Theorie. Aktuell gibt es rund 60 Mobiltelefone mit NFC-Unterstützung, darunter Nokia-Handys inklusive einiger Lumia-Modelle, die HTC-Android-Smartphones One X, Desire C und One XL sowie das Windows Phone 8X, Nexus 4 und Optimus L7 von LG sowie Nexus S, Galaxy Nexus, Galaxy S III und Ativ S von Samsung.
Marc-Oliver Reeh vom Center for Near Field Communication (NFC) Management an der Universität Hannover erwartet für das kommende Jahr weltweit mehr als 100 verfügbare NFC-Modelle. Die Marktforscher von IMS Research rechnen damit, dass 2016 rund 45 Prozent aller Mobiltelefone NFC-fähig sein werden. AppleApple dagegen will von NFC noch nichts wissen und verspricht sich von seiner App Passbook mehr Erfolg. Sie kann die Verwaltung von Gutscheinen, Flugtickets, Kino- und sonstigen Eintrittskarten übernehmen. Alles zu Apple auf CIO.de
In den USA funktioniert das kontaktlose Bezahlen per NFC mit GoogleGoogle Wallet. In der Praxis ist ein Bezahlen per NFC-Smartphone in Deutschland noch nicht möglich. Der Ausweg heißt mpass: Ist man mit seinem Handy bei Telekom, O2 und Vodafone unter Vertrag, dann gibt’s nach einer kostenlosen Anmeldung bei http://mpass.de einen NFC-Chip, den man etwa auf das Telefon kleben oder an einer Schutzhülle befestigen kann. Sie benötigen lediglich ein Girokonto bei einer Bank in Deutschland und eine deutsche Mobilfunknummer. Mit mpass können Sie dann sofort bargeld- und kontaktlos bezahlen, indem Sie Ihr Smartphone an der Kasse eines Geschäftes, dessen Kartenterminal mpass unterstützt, zirka vier Zentimeter vor das NFC-Lesegerät halten. Alles zu Google auf CIO.de
Der Datenaustausch erfolgt dabei ausschließlich zwischen dem NFC-Chip und dem Terminal, das die Daten an Mastercard weiterleitet. Der Mobilfunkprovider hat keinen Zugriff auf die Daten, die bei dem Bezahlvorgang ausgetauscht werden. Technisch handelt es sich also um einen EC-/Kreditkartenkauf, nur dass Sie eben keine Karte in ein Lesegerät einfügen müssen. Bei der Bezahlung mit mpass wird der fällige Betrag entweder per Lastschrift vom Girokonto abgebucht oder von einem mpass-Konto, das man speziell einrichten und per Überweisung im Vorfeld auffüllen muss.