Sauberkeit in der Büroküche?
Kühlschrank-Sünden im Office
Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Auch in Unternehmen mit überragendem Betriebsklima gibt es zumindest diesen einen Konfliktherd: die Büroküche. Dabei geht es nicht nur um "versäumte" Küchendienst-Pflichten, sondern auch um Mundraub, variantenreiche Stillleben und manchmal sogar kleine Betrügereien.
Büroküche vs. Betriebsklima
In unserer Bildergalerie haben wir zehn der schlimmsten Sünden zusammengetragen, die man im Zusammenhang mit der Büroküche begehen kann - angefangen beim allabendlichen Geschirr-Jenga ("Wer den Porzellanhaufen zum Einsturz bringt, macht den Abwasch."), über die seltsame Blitz-Absenz von fremden Lebensmitteln ("Also ich hab' da heute früh keinen Joghurt gesehen! Ehrlich nicht.") und Mikrowellen, die verkrustetere Strukturen aufweisen als die FIFA ("Die Strahlen töten die Bakterien doch, oder?") bis hin zum Betrug am Snackbär ("Ob ich das bezahlt hab', merkt doch sowieso keiner."). Um dabei Brechreiz und/oder eventuell wiederaufkeimende Rachegelüste an Kollegen in Zaum zu halten, haben wir auf die Darstellung expliziten Bildmaterials ganz bewusst verzichtet.
- Büroküche: Zehn Sünden
Die heile "Büroküchen-Welt" findet man heutzutage nur noch in Stock-Photo-Datenbanken. In der Realität hat nahezu jedes Unternehmen mit dem Konfliktherd Büroküche zu kämpfen. Wir zeigen Ihnen zehn der schlimmsten Sünden, die man in der Office-eigenen Küche begehen kann. - Verweigerung
Arbeitsverweigerung steht wohl für kaum einen Arbeitnehmer auf der To-Do-Liste. Geht es dabei um den Küchendienst, sieht die Sache anders aus: Vor allem männliche Kollegen sind regelmäßig zu "busy" oder "viel zu tief im Pitch", um ihrem Küchendienst nachzukommen. - Unerlaubte Substitution
Wenn der Kollege (oder die Kollegin) einmal wieder händeringend nach einem kühlen Platz für die Familienportion Grünkernauflauf sucht, kann es durchaus passieren, dass andere kleinere (und somit wesentlich unwichtigere) Mittagssnacks von Kollegen die Zeit bis zur Mittagspause bei Zimmertemperatur verbringen. - Mundraub
Es gibt kaum einen "besseren" Weg, Kollegen gegen sich aufzubringen als den klassischen Mundraub. Wem im Büro schon einmal das herbeigesehnte Mittagessen geklaut wurde, weiss dass das Motto in diesem Fall lautet: Kein Vergeben, kein Vergessen! - DissIt!
Klar, Essensdiebe, Schmutzfinke und rücksichtlose Kollegen sind ärgerlich, keine Frage. Allerdings sollte man es tunlichst vermeiden, Kollegen unbegründet an den Pranger zu stellen. Dazu zählt auch das Anbringen anonymer Post-Its mit despektierlichem Inhalt. - Snackbär-Plünderung
In manchen Unternehmen geht das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter so weit, dass man ihnen einen sogenannten "Snackbär" zur Verfügung stellt. Dort hat die Belegschaft in Fällen von Zuckermangel Zugriff auf jede Menge Süßkram - unter Selbstbedienung. Das verleitet den ein oder anderen Zeitgenossen dazu, sich das Bezahlen kurzerhand zu sparen. Zahlen werden schon die Anderen. - Flüssiger Schwefel
Es mag so manchen Bürohengst überraschen aber: eine Kaffeemaschine ist kein Perpetuum Mobile. Damit die - für viele Arbeitnehmer wichtigste Maschine überhaupt im Büro - ein langes, aromatisches Leben mit bekömmlichen Erzeugnissen genießen kann, muss man das Ding pflegen. Tut man das nicht, wird zuerst der Kaffee und dann die Belegschaft ungenießbar. - Keramik-Jenga
Ein Küchenchaos solchen Ausmaßes dürfte in vielen Firmen (nicht nur) am Montag morgen zum Alltag gehören. Schließlich ist der detailgetreue Nachbau des schiefen Turms von Pisa mit benutztem Geschirr ja auch viel spannender als das öde Befüllen des Geschirrspülers. - Wollwurst 2.0
Wenn der Kollege mal wieder Wollwurst in Eigenregie "züchtet", Suppe sich zu Brei verwandelt und ein changierendes Farbenspiel den Bürokühlschrank "verziert", ist der Spaß für den Rest der Belegschaft längst vorbei. Auffällig ist hierbei auch die plötzliche Auflösung bisheriger Besitzverhältnisse: "Mir!? Nein mir gehört das nicht. Aber ich glaube, ich habe den komischen neuen Kollegen vor drei Wochen damit am Kühlschrank gesehen." - Anti-Luftreinhaltung
Viele werden es kennen: Manchmal erlaubt der Terminkalender einfach kein Mittagessen außerhalb des Büros. Allerdings sollte man beim Schmaus im Office darauf achten, nicht unbedingt das "Sahnestück" der Vintage-Käsesammlung oder den Knoblaucheintopf von gestern zum Verzehr mit sich zu bringen. Wenn Ihnen Kollegen mit Gasmasken auffallen, ist es wahrscheinlich bereits zu spät. - Mikro-Mikrokulturen
Wenn es schnell gehen soll, hilft die Mikrowelle. Exemplare wie dieses hier sorgen allerdings eher für langfristige Ekel-Schübe denn kurzfristiges kulinarisches Vergnügen. Grundsätzlich gilt: Wenn ein solches Gerät mehr Mikrokulturen als Mikrowellen in sich vereint, ist es höchste Zeit zu reagieren.
Sauberkeit im Office: Twitter-Dokumentationen
Wenn Sie nach dem Genuss der Bildergalerie noch nicht genug von kontaminierten Büroküchen haben, dürfen Sie sich an dieser Stelle noch mit authentischem Twitter-Bildmaterial aus deutschen Unternehmen verlustieren. Um Sauberkeit und Ordnung in der Office-Küche durchzusetzen, sollten Chefs in jedem Fall die Einführung eines Küchendienstes in Erwägung ziehen. Dann müssen Sie nur noch die Motivation Ihrer Mitarbeiter auf ein Level hieven, das für die zuverlässige, permanente Erfüllung der Küchen-Aufgaben sorgt.
Büroküche lässt grüssen... (b) pic.twitter.com/3exLb2EfQH
— TOLLA ? bea beste (@TOLLABEA) 15. März 2013
Stromberg hat Recht: Büro ist Krieg! Vor allem hier bei uns... (werde jetzt ersma meine Tasse inne Spüle stellen) pic.twitter.com/nJu4JJCOZa
— LibudaStan (@tobeilinho) 22. Februar 2013