Strategien


Forrester-Prognose 2017

Künstliche Intelligenz noch nicht in der Praxis angekommen



Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.
Mein Auto, mein Haus, mein Pferd: So ziemlich jedes Gadget, was wir heute benutzen, produziert auch Daten. Unternehmen würden diese gerne mit vorhandenen Beständen verknüpfen, wenn sie könnten.
Mein Auto, mein Haus, mein Pferd: So ziemlich jedes Gadget, was wir heute benutzen, produziert auch Daten. Unternehmen würden diese gerne mit vorhandenen Beständen verknüpfen, wenn sie könnten.
Foto: Syda Productions / shutterstock.com

Bisher klafft an dieser Stelle noch eine Lücke zwischen Wollen und Machen. Laut Forrester sagen beispielsweise 80 Prozent aller Telekommunikationsexperten von Unternehmen, für sie sei es imminent wichtig, eine Multichannel-Strategie für die Ansprache der Kunden zu entwickeln. Und fast ebenso viele geben an, dass dazu auch die Auswertung mobiler Daten notwendig sei. Wenn man denn solche Daten sammelt. Das tun aber nur weniger als 50 Prozent der Telko-Experten.

Diese Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit wird sich 2017 vielerorts schließen, sagt Forrester. Was aber nur gelingen kann, wenn man die zur Analyse genutzten Technologien weiterentwickelt. Denn dass gerade Bewegungsdaten trotz gegenteiliger Absichten ungenutzt verlorengehen, liegt schlicht daran, dass die vorhandenen Systeme gar nicht in der Lage sind, sie auszuwerten.

Ohne Integration keine Demokratisierung

Immerhin ein Viertel der Befragten gibt an, sie wollten hier innerhalb der kommenden zwölf Monate Abhilfe schaffen. Forrester ist an diesem Punkt noch optimistischer als die Unternehmen selbst, die Analysten erwarten sogar, dass zwei Drittel aller Unternehmen bis Ende 2017 entsprechende Technologien implementiert haben werden. Und diese würden sich dann auch schnell in neuen Produkten und Services niederschlagen.

Der zuständige Experte Doziert über die Datennutzung: Genau solche Strukturen müssen Unternehmen dringend aufbrechen, sagt Forrester.
Der zuständige Experte Doziert über die Datennutzung: Genau solche Strukturen müssen Unternehmen dringend aufbrechen, sagt Forrester.
Foto: www.BillionPhotos.com - shutterstock.co

Nur wenn die Integration unterschiedlicher Datenarten gelingt, besteht eine Chance, dass die eingangs beschriebene Demokratisierung der Datennutzung in Unternehmen Wirklichkeit wird. Notwendig dafür ist allerdings auch eine geeignete interne Struktur, davon ist eine Mehrheit der von Forrester befragten 3343 CXOs überzeugt: Nur wenn die Organisationsform des Unternehmen den Datenzugriff für alle ermögliche, werde dieser auch umgesetzt. In der Praxis ist das bisher lediglich bei einigen Vorreiter-Organisationen der Fall.

Auch hier erwartet Forrester kurzfristige Besserung: 2017 werde es eine Vielzahl von Initiativen gegen mit dem Ziel, vorhandene Silos aufzubrechen.

Im Detail geht es um drei Entwicklungen

  • Die Rolle eines CDO wird weitere Verbreitung finden - und zugleich schon wieder ein Modell von gestern sein. Besser sei es, die Verantwortung für Datenstrukturen noch höher aufzuhängen, beispielsweise beim CIO oder CEO.

  • Projekte zur gezielten Verbesserun des Managements von Kundendaten werden um 75 Prozent zunehmen. In den meisten Fällen geht es dabei um die Optimierung der Customer Journey, also um das Schaffen langanhaltender, datengesteuerter Erlebnisse mit einem Produkt.

  • Wer solche Projekte erfolgreich umsetzt, der implementiert in der Folge quasi zwangsläufig auch Strukturen, die die Demokratisierung der Datennutzung möglich machen. Denn Daten, die einheitlich, integriert und in gängigen Formaten bereitgestellt werden, sind auch für jeden verwertbar.

Von solchen Initiativen - sagt Forrester - bis zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells beziehungsweise bis zur gezielten Steuerung der gesamten Unternehmensstrategie mit Hilfe von Daten ist es dann nur noch ein (vergleichsweise) kleiner Schritt. So wird 2017 das Jahr des Big DataBig Data für alle. Alles zu Big Data auf CIO.de

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