Nutzen von IT-Projekten oft geringer als erwartet
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Anforderungen an IT-Projekte ändern sich permanent
Rund fünfzehn Prozent aller Projekte werden aufgrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen, Richtlinien und Arbeitsanweisungen gestartet. Das gilt insbesondere im ERP-Bereich, etwa bei Mehrwertsteuer-Erhöhungen, geänderter Abschreibungsdauer, längeren Aufbewahrungspflichten etc. Wenn die Systeme nicht konfigurierbar sind, muss der Code der Anwendungen geändert werden.
Auch wenn hier die äußeren Zwänge noch stärker sind als bei technologischen Veränderungen, gilt trotzdem der Grundsatz: Erst prüfen, dann handeln. Oft sind die Spielräume größer, als zunächst gedacht. Was sind tatsächlich die Fakten? Welche Zeitachsen müssen eingehalten werden? Welche Alternativen bestehen?
Ein Beispiel ist das neue Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), das ursprünglich für Anfang 2009 geplant war. Wegen der aktuellen Wirtschaftskrise wurde das Gesetzgebungsverfahren jedoch verschoben, so dass die meisten Vorschriften erstmals für Geschäftsjahre angewandt werden, die nach dem 31.12.2009 beginnen. Wer hier zu schnell war, hat zu früh investiert und letztendlich auch mehr Arbeit.
Projekte aufgrund neuer Business-Anforderungen
Bei den bisher genannten Projekttypen geht es vor allem darum, den Handlungsspielraum des Unternehmens zu prüfen. Bei fachlich begründeten Projekten hingegen steht der Mehrwert der Veränderung oder der Erweiterung im Mittelpunkt. Da rund zwei Drittel aller Projekte dieser Kategorie zuzurechnen sind, enthält eine solche konsequente ökonomische Bewertung das größte Optimierungspotenzial.
Ziel ist es in diesem Fall, fachliche Anforderungen zu implementieren und neue oder veränderte Geschäftsprozesse zu unterstützen beziehungsweise überhaupt erst möglich machen. Deshalb muss der Mehrwert auch eindeutig in diesen Kategorien definiert werden. Das heißt konkret: Die Business-Seite muss den angestrebten Nutzen klar darstellen.