IT-Manager in Hongkong, Shenzhen und Shanghai
Leadership Excellence Program: Von der Pflicht zur Kür
Im Silicon Valley von China
Die Let’s try it-Mentalität der Chinesen und der unbändige Drang, voranzukommen und zu wachsen, wird den LEP-Reisenden wohl nirgends so deutlich vor Augen geführt wie am nächsten Tag in Shenzhen, dem Silicon Valley von China. Das ehemalige Fischerdorf an der Grenze zu Honkong, im Perlflussdelta gelegen, sei mit inzwischen 20 Millionen Einwohnern die am schnellsten wachsende Metropole der Menschheit, erzählt Alexander Murawski. Hierher verlegte der deutsche Gründer vor knapp vier Jahren seine Firma NOA Labs, einen Full-Service-Anbieter, der Unternehmen dabei unterstützt, innovative Ideen in marktreife Produkte zu verwandeln.
"Als Startup muss man global denken, sonst tut es die Konkurrenz," sagt Murawski und zeigt den Bildungsreisenden neben dem kreativen Co-Working- und Co-Development-Hub SEG Maker+ auch Huaqiangbei, den mit 40.000 Anbietern größten Elektronikmarkt der Welt. Hier gehen Bestellungen in hunderttausender Größen über die bescheiden wirkenden Theken.
Flugstunde mit dem "Phantom 4"
Am Nachmittag lädt der Drohnenhersteller DJI zur Unternehmensführung. Auch eine Wachstumsgeschichte: Gegründet 2006 mit 20 Mitarbeitern zählt die chinesische Firma heute 5000 Angestellte und ist mit 70 Prozent Marktanteil unangefochtener Platzhirsch im Consumer-Drohnensegment. Zum Abschluss bittet Firmenrepräsentantin Tingting He zum heiß ersehnten praktischen Teil: einer Flugvorführung des "Phantom 4" vor dem Headquarter.
Haribo macht China froh
Weiter geht es in die nächste Megacity, in die 24-Millionen-Einwohner-Metropole Shanghai. Bei Haribo berichten Managing Director Wolfgang Kohl und Marketing Director Andreas Tank vom Fruchtgummimarkt in China. Beide leben seit über zehn Jahren in China, sprechen fließend Mandarin. Tank, doppelt promoviert in Wirtschaftswissenschaften und Sinologie, beschäftigt sich intensiv mit Marketingstrategien vor Ort, hat gerade wieder ein Buch veröffentlicht, "China Marketing", und schreibt auf chinamarketingblog.com über seine Beobachtungen.
Ob er denn auch mal wieder nach Deutschland gehen würde, fragt eine Teilnehmerin. Das sei für ihn ausgeschlossen, lacht Tank. Die Dynamik und Power der Chinesen würden ihm fehlen.
Wie Henkel chinesische Mitarbeiter bindet
Die Themen Recruiting von Fachkräften, Mitarbeiterbindung und Fluktuation, die auf der Reise mehrmals anklangen, kommen am Nachmittag bei Henkel noch einmal dezidiert zur Sprache. Obwohl das Unternehmen seit mehreren Jahrzehnten im Reich der Mitte präsent ist, geht es nicht ohne Employer Branding und intensives Hochschul-Marketing. Katrin Springob, Head of Talent, Leadership and Learning Asia Pacific, erklärt, dass Chinesen sehr hohe Erwartungen an ihren Job hätten.
Sie wollen schnell befördert werden und ebenso schnell eindrucksvolle Titel erhalten. Geht ihnen das zu langsam, verlassen sie das Unternehmen. Henkel begegnet diesen lokalen Anforderungen unter anderem mit einem angepassten Karriereentwicklungsprogramm: Job-Rotationen werden angeboten, man spricht mit den Mitarbeitern regelmäßig über die nächsten Schritte statt nur im Jahresrhythmus.
Und wie kommt Henkel an die Absolventen? Zu den Awareness-Aktivitäten gehören beispielsweise Marketingaktionen kombiniert mit Recruitment-Events auf dem Campus, um Produkt und Namen bekannt zu machen. Auch mit mobile Recruiting hat man gute Erfahrungen gemacht: Auf "WeChat" konnten erfolgreich Kampagnen platziert werden. Ein einzelner Recruiting-Clip könne etwa in kürzester Zeit mehrere Tausend Bewerbungen einheimsen, denn auf dieser Plattform tummeln sich alle. Springob: "Wer hier nicht WeChat benutzt, der ist nicht auf dem Laufenden."
- Carsten Priebs, DB Netz, ging mit dem Leadership Excellence Program 2016 nach China
Er sagt: "In China gilt nicht 'think big' sondern 'think giant'. Mir ist hier klar geworden: Wir in Europa müssen uns nicht nur bewegen, wir müssen uns bewegen wollen." - Mit 20 anderen IT-Managern ...
... reiste er Ende Mai 2016 nach Hongkong, Shenzhen und Shanghai. Das Auslandsmodul vom Leadership Excellence Programs (LEP), eine Intiative von CIO-Magazin und WHU Otto Beisheim School of Management, stand unter dem Motto "Doing Business in China". Die Teilnehmer ließen sich auf Land, Leute und Unternehmen vor Ort ein. Und nahmen viele wertvolle Eindrücke und Erfahrungen mit ... - Antje König, Dirk Rossmann GmbH
"Die Woche in China war sehr intensiv, aber ich möchte nichts missen. Mich hat am meisten der Konsumhunger der Chinesen beeindruckt. Aber auch die Dynamik und Schnelligkeit des Landes sind unglaublich. Ich frage mich: Sollten unsere Kinder Mandarin oder Kantonesisch lernen?" - Andreas Stibi, RI-Solution
"China ist ein großes Land mit großen Chancen. China muss man nutzen, es ist das Land der nächsten Jahre." - Catalin Barbulescu, Tengelmann
"Für mich war die Reise nach China ein besonderes Ereignis: Sie hat mir die Augen geöffnet bezüglich der Geschwindigkeit, mit der man Sachen umsetzen kann. Voraussetzung dafür ist es, anders zu denken. <p> Das China-Modul des LEP ist eine erfolgreiches „Druckbetankungs-Konzept“ für die Einführung in die Kultur, Wirtschaft und Politik des Landes. Wir haben die „Do’s und Dont’s“ in Bezug auf die Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen/Partnern kennengelernt begleitet von vielen kulinarischen Erlebnissen. Wer seinem strategischen Denken neue Dimensionen hinzufügen will, sollte sich unbedingt mit der chinesischen Kultur auseinandersetzen." - Frank Nittka, BRITA
"Ich habe ganz viel mitgenommen vom LEP wie die Intensität, die Abwechslung, die Qualität des Programms. Die Reise war für mich eine persönliche Bereicherung. Ich sehe China jetzt mit anderen Augen." - Simon Blankenstein, RWE
"Ich bin China-erfahren, aber es ist spannend, was sich in den letzten fünf bis sechs Jahren hier getan hat. Mich haben die Megacities und die Kraft und der Hunger des Landes sehr beeindruckt. Für mich ist China nicht mehr die verlängerte Werkbank der Welt, sondern ein innovatives Land auf dem Niveau der westlichen Welt.“ - Michael Sonne, Interhyp AG
"Grundsätzlich war ich extrem erstaunt wie weit der technologische Fortschritt Chinas (z.B. mobile Payment like Apple Pay) zumindest in den Großstädten schon fortgeschritten ist. Ich habe keinerlei spürbaren Kommunismus angetroffen oder anderweitig erlebt. <p> Zudem fand ich es erstrebenswert, mit dem LEP sowohl in Indien als auch in China dabei gewesen zu sein, um gerade auch kulturelle Unterschiede zu erleben (z.B. in Indien: Obwohl die Kasten abgeschafft sind, werden sie dennoch gelebt vs. China: Hauptsache der Titel auf der Visitenkarte stimmt). <p> Gerade diese auf den ersten Blick unwichtigen kulturellen Themen entscheiden letztendlich doch immer wieder über den Erfolg oder Misserfolg rein objektiv betrachteter Verkaufsargumente bei geschäftlichen Deals." - Carsten Korthaus, LBSnacks
"Geschockt hat mich - auch dank früherer Reisen durch China - gar nichts. Es ist interessant zu sehen, wie sich China entwickelt hat. Aufgrund meiner Konsumgüterbranchensicht fand ich die Besuche bei Henkel und Haribo am interessantesten." - André Stöver, Global Account Executive, SAP HEC Business Lead,Hewlett Packard Enterprise Services
“Das Beste am LEP war die Stimmung im Team – professionell und sehr ausgelassen zugleich! Ansonsten: Hongkong muss aufpassen - Shenzhen und Shanghai sind schwer im Kommen. Mein Fazit: LEP erweitert den Horizont, sowohl geographisch als auch im Kopf.“ - Klaus Höling, Sennheiser electronic
"Man kann ein so (kulturell) unterschiedliches Land nicht aus der Ferne kennenlernen und verstehen. Die Kombination aus einem eintägigen interkulturellem Workshop vor Ort und dann dem Besuch von so unterschiedlichen Städten wie HK, Shenzen und Shanghai, die die unterschiedlichen 'Gesichter' von China hervorragend repräsentieren, hat das Gelernte eindrucksvoll vertieft und praktisch untermauert. Hervorragend war dann auch die Auswahl der vor Ort besuchten Firmen, die vom dynamischen chinesischem Start-UP (auch noch von einem Deutschen geführt), über Haribo (erfolgreicher deutscher Mittelständler, der in China aber systematisch den Markteintritt durchführt) bis zu Henkel, die als eingeführter globaler deutscher Konzern mit einer großen Organisation sich erfolgreich an den chinesischen Markt angepasst haben." - Stefan Bauert, Hilti Befestigungstechnik
"Ich bin begeistert von der visionären Denkweise und der gleichzeitig fokussierten und schnellen Umsetzung der Vorhaben. Die Dimensionen hier in China sind atemberaubend, und speziell Shenzhen ist unbeschreiblich – vom kleinem Fischerdorf zur 20-Millionen-Einwohner-Metropole in 20 Jahren." - Oliver Hufer, Promat
"China war bisher für mich eine 'Blackbox' und ich war sehr gespannt darauf, besonders die Business-Seite kennenzulernen. Auch privat war China bisher kein Ziel von mir, aber die Reise mit dem LEP macht Lust auf mehr und ich bin beeindruckt über die Dimensionen und die wirtschaftliche Bedeutung, die China im Allgemeinen aber durch seine Metropolen Hong Kong, Shenzhen und Shanghai einnimmt. Mein nächster Besuch steht jetzt ganz oben auf der Prioritätenliste. Herzlichen Dank an das CIO-Magazin und die WHU." - Robert Redl, EVN
"Spannende Mischung aus neuen Eindrücken (ansatzweise 50 Mio Chinesen getroffen – Shanghai, Shenzen,…) und Wissensvermittlung. Der Dialog mit den Teilnehmern und den besuchten Firmen gab in kurzer Zeit Einblick in die Entwicklung von 'copycat' auf der Überholspur! Persönlich war für mich der Besuch des größten Elektronikmarktes, NOA Labs und der Makerspace SEG Maker+ am interessantesten. Alles in allem eine sehr gut organisierte wirtschaftliche Bildungsreise und viele kleine Mosaiksteine an Eindrücken und Wissen." - Im Februar 2017 geht es nach Indien ...
... mit dem nächsten Auslandsmodul des LEP. Vorher findet noch vom 10. bis 14. Oktober 2016 das Basismodul "General Management" an der WHU in Düsseldorf statt. Teilnehmer sind herzlich willkommen und melden sich bitte bei LEP-Projektleiterin Isabelle Keck (089-36086-523, ikeck@idgbusiness.de). <p> Das LEP ist eine Initiative von CIO-Magazin und WHU Otto Beisheim School of Management mit freundlicher Unterstützung von Hewlett Packard Enterprise.