Sonderbeauftragter der Deutschen Post
Lemke bringt den E-Postbrief
Harald Lemke ist seit Anfang Juli Sonderbeauftragter für E-Government und E-Justice bei der Deutsche Post. Das Unternehmen geht derzeit ein Mammut-Projekt an: Die Bonner bringen den E-Postbrief auf den Weg. Dieser soll laut Werbekampagne ebenso "verbindlich, vertraulich und verlässlich" durchs Netz gehen wie der haptische Brief, den der Mann auf dem gelben Fahrrad bringt.
Lemkes Aufgabe ist es, die Belange der öffentlichen Verwaltung, also E-Government und E-Justice, zu wahren. Er übernimmt damit eine Querschnittsfunktion im Unternehmen und kooperiert neben der Technik mit dem Vertrieb, dem Marketing und anderen Abteilungen. Als Senior Vice President berichtet Lemke direkt an den Vorstand Brief.
Der 54-Jährige arbeitete von 2003 bis 2008 als CIO des Bundeslandes Hessen. Im Sommer 2008 wurde er in den einstweiligen Ruhestand geschickt. Statt seiner ernannten die Politiker Horst Westerfeld zum Bevollmächtigten für E-Government und Informationstechnologie. Man sei sich bereits zu Beginn von Lemkes Tätigkeit einig gewesen, dass auf dieser Position ein regelmäßiger Wechsel geboten ist. Der Zeitpunkt dafür sei nun gekommen, so die Hessische Staatskanzlei im Juni 2008.
Lemke sagte damals gegenüber CIO, er werde nun den Wechsel von einer Person des öffentlichen Lebens zu einer Privatperson vollziehen. Als "erster Public CIO in Deutschland" eine "neue Form der IT-Governance im öffentlichen Dienst zu gestalten", sei eine große Herausforderung gewesen. Zwischenzeitlich war er für McKinsey tätig.