Change Management muss konstruktive Aufbruchstimmung schaffen
Love IT, Change IT, Leave IT
Unbestritten ist aber auch, dass viele Mitarbeiter eigentlich weniger Dynamik und mehr Konstanz in ihrem Arbeitsumfeld wünschen. Eine bekannte Overheadfolie aus den Managerseminaren der neunziger Jahre lautet "the only person who likes change is a wet baby".
Mit dem beschleunigten und verdichteten beruflichen Alltag sind wesentliche Gruppen an der Grenze ihrer soziopsychologischen Belastbarkeit angekommen oder haben diese bereits überschritten. Im permanenten Wechsel zwischen den großen Paradigmen der Wirtschaft wie etwa Zentralisierung/Dezentralisierung, Fokussierung/Diversifikation, Insourcing/OutsourcingOutsourcing weiß der Einzelne häufig gar nicht mehr, was gerade en vogue ist und was dies für ihn konkret bedeutet. Dies kann sich auch in einer grundsätzlich abwehrenden Haltung gegenüber Veränderungen, die durch IT-Projekte unterstützt oder gar ausgelöst werden, äußern. Eine begeisterte und engagierte Mitarbeit der zukünftigen Nutzer der neuen Lösungen ist oft nur schwer erreichbar. Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Diese Verwirrung wird verstärkt durch den fehlenden Abschluss von Veränderungsprozessen. Wen kümmert noch die Veränderung von gestern, wo doch heute eine viel wichtigere Veränderung alle Kräfte bindet und die Veränderung von morgen sich bereits am Horizont abzeichnet? Lediglich ein Anhänger von zyklischen Weltbildern kann dies noch gelassen sehen, da alles irgendwann wiederkehrt. Zumal dies um so eher geschieht, wenn sich die Entwicklungen beschleunigen: Gestern noch zentral, heute gerade dezentral und morgen schon wieder zentral. Gestern noch fokussiert, heute mal wieder diversifiziert und morgen bereits wieder fokussiert. Gestern noch selbst gemacht, heute gerade von außen zugekauft und morgen schon wieder selbst gemacht. Dies hat auch jeweils seine bekannten Vor- und Nachteile.
Change hat zumindest den Zweck, die Bewegung und Anstrengung im Unternehmen nicht erlahmen zu lassen. Für die Momentaufnahme ist eine derartige Gelassenheit allerdings zu wenig. Es ist Veränderung und damit Anpassung auf das gegenwärtig Dominante erforderlich. Dies kann ganz schön fordernd sein.
Mittendrin statt nur dabei
Unternehmen, Entscheider und IT-Verantwortliche müssen daher eine konstruktive Aufbruchsstimmung schaffen. Es gilt, die Erfordernisse und Vorteile der Veränderung zu verdeutlichen sowie berechtigte Kritiken in noch bessere Lösungen umzusetzen. Wandel braucht immer auch Ideen und Initiativen "von oben" und "von außen".