Schnell wie noch nie
Macbook Pro 13'' M1 im Praxistest
Das Macbook Pro 13 Zoll M1 ist mit seinen acht CPU-Kernen in 50 Sekunden damit fertig, das Macbook Pro 15 Zoll mit sechs Prozessorkernen aus dem Jahr 2016 benötigt etwas über zwei Minuten. Wir überlegen, noch ein Kammerorchester um die hundert weitere Spuren in unser Projekt einspielen zu lassen. Dafür würden wir dann zwar Logic Pro benötigen, aber das wäre uns die Sache wert.
Die Zerstörung der CPU
Auch wenn wir bei künstlichen Benchmarks wie Geekbench, Cinebench oder Blackmagic Speed Disk keine wesentlich anderen Ergebnisse wie beim Macbook Air M1 erwarten, wiederholen wir die Messungen: Uns interessiert hier vor allem der Vergleich zum Macbook Pro 2016 – und außer Konkurrenz der zum Macbook Pro 16 Zoll (Herbst 2019), das mit Core i7 mit sechs CPU-Kernen ausgestattet und 16 GB RAM mitbringt – bei unserem neuen Macbook Pro 13 Zoll hatten wir die Basisausstattung mit 8 GB gemeinsamen Speicher genommen.
Benchmark/Rechner | MBP 15’’ 2016 | MBP 16’’ 2019 | MBP 13’’ M1 2020 |
APSI Bench Standard (Punkte) | 52,8 | 101.9 | 79,1 |
APSI Bech Longterm (Prozent) | 80,82 | 57,69 | 83,33 |
Geekbench Single Core (Punkte) | 747 | 1067 | 1721 |
Geekbench Multi Core (Punkte) | 2838 | 5596 | 7490 |
Geekbench Open CL (Punkte) | 15270 | 25852 | 19133 |
Geekbench Metal (Punkte) | 15880 | 23157 | 21369 |
Cinebench Single Core (Punkte) | 781 | 1120 | 1500 |
Cinebench Multi Core (Punkte) | 2624 | 7060 | 7693 |
Blackmagic Speed Read (MB/s) | 1801 | 2721 | 2863 |
Blackmagic Speed Write (MB/s) | 1753 | 2643 | 2433 |
Aja System Test Lite Read (MB/s) | 1513 | 2553 | 2260 |
Aja System Test Lite Write (MB/s) | 1877 | 2485 | 2040 |
Nun, was soll man sagen, die Ergebnisse sprechen für sich. Erfordern aber eine Einordnung.
Die Kamera – mit Software besser
Einen Test, den schon der Kollege Jason Cross mit seinem Macbook Air M1 durchgeführt hat, müssen wir natürlich auch noch wiederholen. Nach wie vor kommen die M1-Macbooks mit veralteten 720-p-iSight-Kameras, nicht von ungefähr kaufen sich eitle Leute selbst zu ihrem Macbook noch eine Webcam dazu oder konfigurieren ihr iPhone als externe Kamera, um in Videokonferenzen gut auszusehen. Apple hätte natürlich in Macbook Air M1 und Macbook Pro M1 ein besseres Kameramodul einbauen können, das aber wohl deshalb unterlassen, weil sich in den Rahmen nichts änderte.
Besserungen werden wir erst für nächstes Jahr erwarten können, dann aber gewaltige: Es ist gut möglich, dass künftige Apple-Silicon-Macbooks gleich eine Face-ID samt True-Depth-System bekommen. Immerhin hat sich die Bildbearbeitung merklich verbessert, wie man an den Screenshots unserer Selbstgespräche sieht. Aber die erledigen die gleichen SoC-Komponenten wie im iPad Air 4, das eine merklich bessere Kamera hat. Aber egal, wie gut die Objektive sind und wie überlegen die Bildbearbeitung: Aus dem Kerl vor der Linse wird so schnell kein Craig Federighi …
Fazit
Wenn wir nicht doch noch das Kammerorchester auf dem Macbook Pro M1 mischen sollen, war die Entscheidung für das Basismodell die richtige. Für unsern Einsatzzweck des mobilen Arbeitens ist die M1-Maschine völlig ausreichend, begeistert mit hoher Geschwindigkeit und noch nie da gewesener Akku-Laufzeit – zwei Arbeitstage am Stück sollten ohne Aufladen dazwischen möglich sein. Der kleine Formfaktor stört nicht, im Gegenteil: So passt es weit besser in den Fahrradrucksack.
Der Bildschirm ist hell und brillant, wir waren mit dem des Macbook Pro von vor vier Jahren zwar nicht unzufrieden, sind jetzt aber völlig von dem des neuen begeistert. Allenfalls beim Sound muss man Abstriche machen, das geringere Volumen führt dazu, dass Musik reichlich dünn klingt. Aber dafür haben wir andere Ausgabegeräte, der Startgong ist laut und eindrucksvoll genug.
Selbst die 720-p-Kamera an der Front ist dank der besseren Bildbearbeitungsfähigkeiten der neuronalen Kerne des M1 nicht mehr das große Ärgernis. Dennoch können wir das 14-Zoll-Macbook Pro kaum erwarten, denn das könnte sogar Face-ID mitbringen.