Schwerpunkt: Storage

Management statt Festplatten

Lange galt: Je höher der Speicherbedarf, desto mehr Personal wird gebraucht. Anders beim Einsatz von Netzwerkspeichern. Hier lassen sich die Personalkosten deutlich senken und brachliegende Speicherreserven erheblich besser nutzen. Das zeigt der Netzwerkspeicher-Einsatz bei den Pfalzwerken und der Tiroler Tageszeitung.

Seit Anfang August schläft Rudolf Sichler ruhiger. Danämlich stellte der IT-Leiter des Stromversorgers Pfalzwerkedie Speicherung der sensiblen Daten des LudwigshafenerKonzerns auf eine neue, stabilere Grundlage. Die Pfalzwerkeverfügen nun über ein spezielles Netz, das ausschließlichSpeicherzwecken dient: ein StorageStorage Area Network (SAN). DasVerfahren gilt als sicher und kostengünstig; deshalb liegtes im Trend: Nach Schätzungen der Marktforscher von IDCwerden die Anbieter von Netzwerkspeichersystemen ihrenUmsatz in den nächsten vier Jahren verdreifachen. Alles zu Storage auf CIO.de

Vor zehn Jahren war von verteilten Netzwerkspeichern nochnichts zu hören. Es dominierten zu lokalen Verbündenzusammengeschlossene Festplatten, bekannt als RAID-(Redundant Array of Independent Discs) Systeme. Diese schonAnfang der achtziger Jahre an der Computer-Fakultät inBerkeley entwickelten Parallel-Umgebungen erlaubten immerhinschnellere, sicherere und kostengünstigere Datenablagen und-zugriffe als geschlossene und deshalb in sich nichterweiterbare Speichersysteme. Heute sind sie zwar noch imEinsatz, ohne allerdings den aktuellen Stand der Technik zubieten.

Den markieren Netzwerkspeicher. Diese Technologie bindetunterschiedliche Arten von Datenspeichern und zugehörigenServern in einem Hochgeschwindigkeitsnetz zusammen, daseinzig zu Speicherzwecken dient und nicht auf einenUnternehmensstandort beschränkt sein muss. Storage AreaNetworks sind beliebig erweiterbar und eröffnen denUnternehmen damit erstmals die Möglichkeit, die in denkommenden Jahren exponenziell steigende Datenflut ohne kaumkalkulierbare Technologiesprünge in den Griff zukriegen. Eine große Beruhigung für alle CIOs, denn laut IDCwird sich die in Unternehmen jedes Jahr - zusätzlich zu denAltbeständen - neu anfallende Datenmenge künftig verdoppeln.

Backup im Nachbargebäude

Mit einem unaufhaltsam steigenden Datenpegel muss sich auchdie IT-Mannschaft von Sichler auseinander setzen. Die zweiGebäudekomplexe der Pfalzwerke liegen etwa hundert Metervoneinander entfernt. Sie sind über ein insgesamt 750000Mark teures Speichernetzwerk miteinander verbunden. "Etwa900 Desktop-Computer und Laptops laufen in diesem System",so Sichler. Die Gefahr, dass die Ingenieure undVertriebsleute des regionalen Energieversorgers plötzlichkeinen Zugriff auf Technik- und Kundendaten haben, ist mitdem neuen Netzwerk deutlich kleiner geworden: Fällt dieElektrizität in einem Gebäude aus oder tritt ein anderessystemkritisches Ereignis ein, liegen sämtliche Daten auchim Nachbargebäude vor und umgekehrt. Die Pfalzwerke bleibenhandlungsfähig.

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