Schwerpunkt: Storage

Management statt Festplatten

Die Schlüsseltechnik, die ein Speichernetz überhaupt erstmöglich und nützlich macht, sind Glasfaserschalter und-kanäle. Gegenüber normalen Kupferverbindungen ermöglichensie deutlich höhere Geschwindigkeiten in der Übertragung,und das über beliebige Entfernungen. So lassen sich Daten -praktisch ohne Zeitverlust - nicht nur von einem auf einbenachbartes Speichermedium transferieren, sondern ebensoleicht über Distanzen von hunderten von Kilometern. Einhäufiges Backup sensibler Datenbestände inHochsicherheits-Storage-Zentren ist damit über fastbeliebige Entfernungen möglich.

Mit dem Umbau der Speicherinfrastruktur auf SAN gehörtSichler zu den Vorreitern im Mittelstand, was dieVerlagerung der Speichersysteme ins Netz angeht. Rund 25Prozent der Unternehmen mit 500 bis 1000 Mitarbeitern setzenSAN oder NAS ein, schätzt Speichermarktexperte NorbertDeuschle von der Meta Group.

Technisch sichere und intelligent verwaltete Speichersystemesind überlebenswichtig für beinahe jedes Unternehmen, egalob aus der Dienstleistungsbranche oder dem verarbeitendenGewerbe. Dennoch haben sich Netzwerkspeicher noch nichtvollständig durchgesetzt. Das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Bonn beispielsweise zögert noch mitdiesem Schritt. Obwohl durch die Missionen im Weltraum unddie umfangreichen Geo- und Klimadaten im Rahmen des"Envisat"-Projekts die Datenmenge bis zum Jahr 2005 vonderzeit 70 auf mehr als 300 Terabyte anschwellen wird, sindnoch keine Netzspeicher im Einsatz. "Zu unsicher", heißt esals Begründung aus Bonn. Erst vorsichtig nähert sich die DLRjetzt in kleinen Teilprojekten derNetzwerkspeichertechnologie.

Systeme-Mix erschwert Umstellung auf SAN

Noch nimmt bei der Space-Behörde ein Roboter dieArchivierung der Daten in die Hand: vollautomatisch, aberzentral auf einem Großrechnersystem - ein Weg, den auch diePfalzwerke noch bis vor kurzem beschritten. Zwararchivieren auch hier nach wie vor Roboter Bänder mitInformationen aus Oracle-Datenbanken und SAP-R/3-Systemen ineiner "Library"; doch halten sie sich heute an dieAnweisungen des Betriebssystems Windows 2000. Sichler räumtein, dass "der Mix aus vielen verschiedenen Systemen" dieUmstellung auf das glasfaserschnelle SAN erschwerenkann. Schalter, Speicherplatten und dieAdministrations-Software ließen sich einfach integrieren;"nur beim Einbinden der Library, der Speicherautomaten, gabes Probleme." Der Grund: Für die Bandroboter, die bis datoausschließlich über Großrechner liefen, fehlte die geeigneteSoftware. Unter Windows 2000 verweigern die Archivsklavennämlich die Arbeit. "Deshalb planten wir externe Gatewaysein und kamen über diesen Umweg zum Ziel", so Sichler. Trotzdieser Schwierigkeiten sanken die Storage-Kosten auf einDrittel - ein Ergebnis, das auch nach Ansicht vonMarktforschern zu erreichen ist. Laut Deuschle liegt dieTotal Cost of Ownership (TCOTCO) von Netzwerkspeicherndurchschnittlich um rund die Hälfte unter den Kostenzentraler Speichersysteme. Alles zu TCO auf CIO.de

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