Kienbaum-Studie über Firmenkultur

Manager lernen nicht aus Fehlern

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Bei der Beurteilung der einzelnen "kulturellen Faktoren" gibt es zum Teil erhebliche Diskrepanzen zwischen dem Top-Management, der mittleren Führungsebene und dem HR-Management (Human Resources). Während 59 Prozent der Top-Manager der Ansicht sind, dass die gewünschte Kultur sehr gut oder gut gelebt wird, glaubt dies nur rund ein Drittel der mittleren Führungskräfte und HR-Mitarbeiter. Hier stimmen die aktuellen Studienergebnisse weitgehend mit denen aus dem Vorjahr überein.

Aus Fehlern wird nicht gelernt

Knapp ein Viertel glaubt, dass in ihrer Firma Leitbilder nicht oder nur unzureichend gelebt werden, deutlich mehr als noch vor einem Jahr.
Knapp ein Viertel glaubt, dass in ihrer Firma Leitbilder nicht oder nur unzureichend gelebt werden, deutlich mehr als noch vor einem Jahr.
Foto: Kienbaum

Zehn Prozent der Vorstände und Geschäftsführer sind zudem der Meinung, dass die Mitarbeiter ein gemeinsames Ziel verfolgen. 45 Prozent stimmen dem wenigstens mit Einschränkungen zu. Das mittlere Management und die Führungskräfte im HR-Bereich beurteilen diesen Aspekt eher negativ. Große Differenzen gibt es auch bei der Frage, ob im Unternehmen aus Fehlern gelernt wird: 59 Prozent der Vorstände und Geschäftsführer sind dieser Ansicht, jedoch nur 39 Prozent des mittleren Managements und der HR-Manager.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Wertschätzung der Mitarbeiter: Nur sieben Prozent der mittleren Manager glauben, dass Mitarbeiter und Führungskräfte adäquat wertgeschätzt und ihre Leistung anerkannt werden, aus der obersten Führungsebene sind es 16 Prozent.

Mittleres Management scheut Veränderungen

Veränderungs-Management halten in diesem Jahr 80 Prozent der HR-Verantwortlichen und 76 Prozent der Top-Manager für wichtig. Im Unterschied dazu schätzen nur 52 Prozent aus dem mittleren Management das Thema als dringlich ein. Möglicherweise ist durch die positive wirtschaftliche Entwicklung der Veränderungsdruck auf das mittlere Management gesunken, interpretieren die Studienautoren dieses Umfrageergebnis. Und deshalb werde das Thema auf dieser Ebene niedriger priorisiert.

An der diesjährigen Studie haben 166 Führungskräfte aus dem Top-Management, dem mittleren Management und Verantwortliche aus dem Personalbereich teilgenommen. 32 Prozent der Umfrageteilnehmer sind Vorstände oder Geschäftsführer, 28 Prozent kommen aus dem mittleren Management und 32 Prozent sind Personal-Manager. Die Führungskräfte stammen aus Unternehmen verschiedener Branchen und Größen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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