Erkennen mehr Lösungen
Managerinnen treffen bessere Entscheidungen
Wissenschaftler haben in einer Studie untersucht, wer im Top-Management die besseren Entscheidungen trifft, wenn unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. Das Ergebnis: Frauen achten bei der Entscheidungsfindung mehr auf die Interessen der anderen und wählen eher eine kooperative Herangehensweise.
Davon profitieren nicht nur einzelne Mitarbeiter, sondern das gesamte Unternehmen. "Wir wussten bereits seit einiger Zeit, dass Unternehmen mit weiblichen Top-Managern bessere Ergebnisse erzielen", sagt Studieninitiator Chris Bart, der als Professor für strategisches Management an der McMaster University im kanadischen Bundesstaat Ontario lehrt. Die Ergebnisse seiner Befragung von Top-Managern würden nun zeigen, dass es nicht nur richtig sondern auch smart wäre, Frauen im Top-Management zu beschäftigen.
Die männlichen Manager - drei Viertel der mehr als 600 Studienteilnehmer - arbeiten bevorzugt mit traditionelleren Methoden und treffen Entscheidungen etwa auf der Basis von Regeln und Vorschriften. Frauen orientieren sich im Vergleich weniger an Regularien als Männer. Darüber hinaus beziehen sie die verschiedenen an Beschlüssen beteiligten Stakeholder viel intensiver ein, um ein faires und moralisches Ergebnis zu erzielen. Und sie setzen stärker auf Kooperation und Konsens.
Studiencoautor Gregory McQueen von der A.T. Still University School of Osteopathic Medicine im US-Bundesstaat Arizona kommentiert das Verhalten der Frauen so: "Frauen scheinen neugieriger und sehen mehr Lösungswege als Männer." Besonders im Top-Management mache sie das zu den effektiveren Mitgliedern der Chefetage. Denn auf dieser Hierarchiestufe müsse man im Interesse des Arbeitgebers handeln und gleichzeitig die Perspektiven vieler unterschiedlicher Stakeholder berücksichtigen.