Professor Arnold Picot zu BI
"Mangel im Überfluss"
Allerdings scheint das Bewusstsein für diese Herausforderungen auch in den Unternehmen noch nicht so recht angekommen zu sein. Immerhin jeder dritte Studienteilnehmer hält Informationen zu Trends, Entwicklungen und Erfindungen, die Rat bei unternehmerischen Innovationsprozessen geben könnten, für "nicht erforderlich".
Besser ist, wer BI zentral verwaltet
Schuld am Ergebnis dieser bescheidenen Bestandsaufnahme ist nicht nur die heterogene System- und Anwendungslandschaft. So erhielten die Autoren der Studie immer dann bessere Ergebnisse, wenn die BI-Landschaft in den Unternehmen von zentraler Stelle aus in speziellen Competence Centern verwaltet wird.
Zwar gibt es durchaus strategische Ziele mit Business Intelligence. Fast alle befragten Unternehmen begründen ihren Wunsch nach BI damit "ein aussagefähiges und standardisiertes Berichtswesen zu schaffen, das transparent und nachvollziehbar ist". Im Detail heißt das: bessere Entscheidungsunterstützung, einheitliche und verbindliche Datenquellen sowie effiziente Bereitstellung von Berichten.
In der Praxis bestünden dagegen im BI-Umfeld aber fachliche, und/oder organisatorische Probleme, "die die Leistungsfähigkeit maßgeblich beeinträchtigen".
Eins der größten Schwierigkeiten machen Cirquent und Uni München das Fehlen eines zentralen Anforderungsmanagements aus. Das könne dazu beitragen, "uneinheitliche Anforderungen zu konsolidieren, sich ändernde Anforderungen zu sammeln und zu bewerten und deren Umsetzung zu begleiten". Der meist unsystematische Umgang mit den Anforderungen führe in der Folge zu Performance-Problemen und zu Inkonsistenzen in den Berichten.
Angesichts dieser bescheidenen Bilanz sprechen sich die Autoren der Studie für die Einrichtung von Competence Centern für BI aus. Die Ergebnisse der Studie unterstrichen die Notwendigkeit, solche Center zu etablieren. "Eine solche ‚BI-Schaltzentrale’ ist nicht nur für Entwicklung, Konzeption und Implementierung von Themenbereichen im Bereich Business Intelligence zuständig, sondern integriert und koordiniert auch sämtliche Anforderungen aus fachlicher, organisatorischer sowie technischer Sicht".