Herausforderung Basel II

Marktvergleich Risk Management-Tools für Banken

24.05.2004
Von Thomas Zeller
Die Risikosteuerung bleibt einer der Schwachpunkte der auf dem deutschen Markt erhältlichen Lösungen zum Managen operationeller Risiken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Pass Consulting Group. Für die Analyse wurden die gängigsten Banken-Systeme unter Berücksichtigung der Anforderungen des neuen Basler Eigenkapitalakkord untersucht.

Im Rahmen der umzusetzenden Basel II Vorschriften müssen Finanzdienstleister abhängig vom gewählten Ansatz (Basis, Standard oder AMA) entsprechende Risikomanagement-Systeme etablieren. Eine adäquate technische Unterstützung ist für die Implementierung eines solchen operationellen Risikomanagement-Systems unverzichtbar. Dabei variieren die Anforderungen an die Systeme entsprechend der Wahl des Ansatzes nach Basel II und hängen darüber hinaus sehr stark von institutsspezifischen Parametern ab.

Der Zeitplan für die Umsetzung des neuen Basler Eigenkapitalakkords steht bereits weitgehend fest. Für das Jahr 2006 ist ein Parallel-Lauf von aktuellem und neuem Akkord vorgesehen. Bei Wahl des fortgeschrittenen Ansatzes ist eine Historie bei den Verlustdaten von fünf Jahren (Übergangsfrist drei Jahre) erforderlich. Vor diesem Hintergrund sind viele Institute in der Planung ihres Ansatzes und in dessen organisatorischer Umsetzung weit fortgeschritten.

Auch wenn sich eine Bank für den Basis-Ansatz entscheidet, sollte dennoch der Umstieg auf den fortgeschrittenen Ansatz möglich sein. Eine falsche Entscheidung kann sonst zu unnötigen Kosten bei einer später notwendig werdenden Umstellung führen. Gleichzeitig muss der CIO die Sicherheit haben, dass die Lösung auch die aufsichtsrechtlichen Kriterien und Richtlinien entsprechend abbildet.

Die Studie analysiert sieben Systeme in ihren aktuellsten Versionen im Umfeld der Abdeckung Operational Risk für Basel II: "Algo OpRisk" von der Firma Algorithmics, "ORC" von der Interexa AG, "ORTOS" von Capco (ehemals Götzfried AG / Dresdner Bank), "TSA" von RCS AG, "Ifb-OKULAR(R) ORM" von der Firma ifb AG, "SAS OpRisk Management" von der Firma SAS und "zeb/operational.risk-manager" von der Firma zeb/information.technology.

Basisindikatorenansatz (BIA)

In diesem Ansatz ergibt sich die Höhe des zu unterlegenden Eigenkapitals aus einem festgelegten Prozentsatz (zurzeit 15 Prozent) des durchschnittlichen jährlichen Bruttoertrages der vergangenen drei Jahre. Der Bruttoertrag ist dabei definiert als Zinsergebnis plus zinsunabhängiges Ergebnis.

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