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McKinsey: SCM-Digitalisierung sträflich vernachlässigt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Wie genau einzelne Unternehmen ihre digitalen Aktivitäten strategisch anlegen sollten, lässt sich freilich nicht wirklich verallgemeinern. "Insgesamt schaffen jene Unternehmen mehr Werte und liefern höhere Gewinne an ihre Shareholder, die ihre Ressourcen strategisch verschieben", heißt es im Aufsatz. "Diese allgemeine Aussage könnte sich umso mehr bewahrheiten, je stärker die Digitalisierung voranschreite."

Was die Klassenbesten anders machen

Konkretisieren lässt sich das durch einen Blick darauf, was das bei der digitalen Transformation besonders erfolgreiche Viertel anders macht als der Rest. Diese Digitalisierungsgewinnler verzahnen laut McKinsey besonders häufig ihre digitale Strategie mit jener für das gesamte Unternehmen. Sie sind deutlich stärker bereit, angesichts der Herausforderung ihre Unternehmensstrategie signifikant zu verändern. 49 Prozent der Klassenbesten investieren erkennbar mehr in die Digitalisierung als andere Unternehmen - und die Investitionen erstrecken sich oftmals auf alle der genannten fünf Ebenen.

Unternehmenskultur, Mentalität und Verhalten entscheidend wichtig

Untermauert werden diese Aktivitäten in der Regel durch besondere Stärken der Unternehmenskultur. Konkret heißt das, dass Mentalität und Verhalten weniger in Silostrukturen gefangen sind und dass die Sicht auf den Kunden nicht mehr fragmentiert ist.

Diese Übersicht zeigt, was digitale Top-Unternehmen anders machen als der Rest. Die Klassenbesten sind dunkel eingefärbt.
Diese Übersicht zeigt, was digitale Top-Unternehmen anders machen als der Rest. Die Klassenbesten sind dunkel eingefärbt.
Foto: McKinsey

"Eine starke Unternehmenskultur ist aus mehreren Gründen wichtig", stellen die Autoren fest. "Sie verbessert die Fähigkeit, digitale Bedrohungen und Chancen zu erkennen, sie vergrößert den Handlungsspielraum für Antworten auf die digitale Herausforderung und sie unterstützt die koordinierte Ausführung dieser Aktionen über Funktions-, Abteilungs- und Geschäftseinheiten-Grenzen hinweg."

Spannend ist eine weitere Perspektive der Untersuchung. Sie zeigt wie eingangs erwähnt, dass kühnes Agieren besonders erfolgreich sein kann. Daneben gibt es eine ausgewogenere Überlebensstrategie - mit allerdings kleineren Gewinnmargen.

Nettoeffekt von 4,3 Prozent für disruptives Agieren

Ausgangspunkt der Überlegungen ist die bereits angeführte Prognose, dass die Digitalisierung bei voller Entfaltung 12 Prozent des Umsatzwachstums zu schlucken droht. McKinsey fragt sich nun jenseits der einzelnen Digitalisierungsebenen, wie einzelne Firmen diesen Verlust überkompensieren können. Geschehen kann dies demnach auf zwei Wegen.

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