Investitionen
McKinsey: SCM-Digitalisierung sträflich vernachlässigt
Zwei mögliche Reaktionen auf Digitalisierung
Die erste und profitabelste Herangehensweise ist das Fahren einer disruptiven Strategie, was nach Rechnung von McKinsey alleine bereits 12,3 Prozent an Umsatzzuwachs bringt. Selbst eine durchschnittliche Ausführung bringt weitere 4 Prozent an Wachstum, so dass am Ende ein Plus von 4,3 Prozent netto steht.
Das Problem daran: Bei aller Bewunderung für die Plattformen, die Google, Amazon, Alibaba und Tencent geschaffen haben, können wohl nur wenige Firmen dieses Spiel auf dem Level der Ökosysteme erfolgreich mitspielen. Ein Alternative ist also gefragt.
- Die Studienteilnehmer im Überblick
Logistikdienstleister stellen das Gros der Umfrageteilnehmer - ähnlich wie in der Studie von 2012. Unternehmen aus Industrie und Handel stellen gemeinsam die Gruppe der Verlader. - Cloud ist noch ein junges Thema
Immer mehr Logistiker beschäftigen sich ernsthaft mit Cloud Computing. Fast 40 Prozent der Befragten haben sich zwei Jahre oder länger damit befasst. - Cloud-Einsatz nach Softwarekategorien
Die Logistikunternehmen setzen Cloud Computing im Logistik- und SCM-Bereich ein. Doch auch für Office, ERP und CRM kommt die Wolken-IT in Frage. - Nach diesen Kriterien werden Cloud-Provider ausgewählt
Wer ein Sicherheitskonzept und faire Preise bieten kann, kommt mit Anwendern aus der Logistik ins Geschäft. - Flatrate bevorzugt
Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer bevorzugt eine monatliche Pauschalzahlung. Offenbar geht es vor allem um Kalkulationssicherheit. - CRM auf dem Vormarsch
Auch in Zukunft bleiben Logistik und SCM die wichtigsten Cloud-Anwendungsgebiete. Auffällig ist allerdings, wie wichtig das CRM-Thema für die Branche wird. - Diese Logistiklösungen nutzen Anwender aus der Cloud
Vor allem große Unternehmen setzen auf SCM-Lösungen (Supply Chain Planning, Supply Chain Execution sowie für Supply Chain Visibility). Auf Platz zwei folgen Versand- und Transport-Management-Systeme. - Was Cloud-Lösungen so reizvoll macht
Der standortübergreifende Datenzugriff, die einfache Einbindung von Partnern und die Flexibilität sprechen für Cloud-Systeme. Auffällig ist das rasant steigende Interesse an Collaboration. - Was an Collaboration fasziniert
Logistiker möchten reibungslose Prozesse und kürzere Reaktionszeiten. - Risikofaktor Datensicherheit
Wenn sich Logistikunternehmen in Sachen Cloud sorgen, dann um Datensicherheit und mangelnde Verfügbarkeit. - Cloud zentral für Logistik 4.0
Logistiker wie Verlader sind sich sicher, dass Cloud in der Logistik 4.0 eine zentrale Rolle spielen wird. Denn als "übergeordnete Instanz" ermöglicht Cloud Computing die Zusammenführung von Daten sowie die Automatisierung von Prozessen.
Diese besteht aus dem Verfolgen einer Fast-follower-Strategie, also dem schnellen Anwenden erfolgsversprechender Ansätze, die die Konkurrenz vorgemacht hat. Bringt laut McKinsey immerhin 5,3 Prozent an Zuwachs. Bei hervorragender Ausführung sind weitere 7,1 Prozent drin, so dass sich netto immerhin ein kleines Plus von 0,4 Prozent ergibt.
Dieses Profil beinhalte mehr Spielraum für strategische Fehler, so McKinsey: "Man muss seine Wetten nicht ganz so präzise platzieren." Außerdem steige die Prämie für die Exzellenz der Ausführung. Einfach ist es dennoch nicht, auf der Siegerseite der Entwicklung zu stehen.
"Um eines klar zu sagen", warnt McKinsey. "Dieser Ansatz verlangt Agilität auf Vorreiterniveau, um bei allen operativen und organisatorischen Aspekten der digitalen Reife herausragen zu können."