Hardware-Tricks
Mehr Tempo für 0 Euro
Grafikkarte: Mehr Tempo für ATI- und Nvidia-Chips
Crysis schön flüssig spielen
Der 3D-Shooter Crysis von Crytek ist derzeit der Hardware-hungrigste Titel auf dem Markt. Selbst mit Top-Hardware läuft das Spiel bei höchsten Qualitätseinstellungen unter DirectX 10 nicht flüssig – die Bildwiederholrate bricht im Vergleich zu DirectX 9 bei vergleichbaren 3D-Einstellungen um bis zu 30 Prozent ein.
Also unter DirectX 9 zocken und auf die DirectX-10-Grafikpracht von Crysis verzichten? Nein, denn mit den optimierten Crysis-Konfigurationsdateien sieht der 3D-Kracher unter DirectX 9 fast genauso schick aus wie unter DirectX 10. Lediglich Kleinigkeiten wie Sonnenstrahlen oder Partikeleffekte wirken unter DirectX 10 noch etwas realistischer. Angenehmer Nebeneffekt: Auch Nutzer von Windows XP können so Crysis mit erstklassiger Bildqualität genießen.
Und so gehen Sie vor: Entpacken Sie die Config-Daten, und kopieren Sie alle Dateien mit der Endung „CFG“ in den Unterordner „...\crysis\game\config\cvargroups“ innerhalb Ihrer Crysis-Installation. Vista-Besitzer müssen dann noch den Rendering-Pfad für DirectX 9 einrichten. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die „Crysis“-Spielverknüpfung und tragen unter „Eigenschaften, Ziel“ nach „...Crytek\Crysis\Bin32\Crysis.exe“ ein Leerzeichen und „-DX9“ ein (ohne Anführungszeichen).
Höhere Bildrate mit Treiber-Updates
Obwohl Ihre Grafikkarte laut Spiele-Hersteller die empfohlene 3D-Leistung bietet, ruckelt der Titel, lässt sich nur in einer niedrigen Auflösung spielen oder sieht potthässlich aus. Dann hilft meist die neue Version des Referenztreibers ATI Catalyst beziehungsweise Nvidia Forceware weiter.
Die beiden Grafikchiphersteller fokussieren sich nämlich bei ihrer Treiberentwicklung hauptsächlich auf die verbesserte Darstellung von aktuellen 3D-Spielen. Leistungssprünge von 20 oder gar 30 Prozent sind dabei keine Seltenheit. Ein Treiber-Update lohnt sich derzeit allerdings nur bei Nvidia-Chips aus der Geforce-7-/-8-Generation beziehungsweise bei ATI-Chips aus den Radeon-Baureihen HD 3000/2000 und X1000. Welcher Grafikchip auf Ihrer Karte werkelt, verrät GPU-Z.
Profi-Tipp: ATI und Nvidia bieten auch Beta-Treiber an. Diese Versionen sind mangels Microsofts WHQL-Zertifizierung (Windows Hardware Quality Labs) noch nicht offiziell freigegeben, bieten aber die schnelle Lösung für ein ganz bestimmtes Problem an – meist die flüssigere und hübschere Darstellung eines aktuellen 3D-Spiels. Setzen Sie solche Beta-Treiber wegen der noch nicht abgeschlossenen Kompatibilitätsprüfung daher nur dann ein, wenn Sie direkt von dem Problem betroffen sind und es sofort lösen wollen.
Karten mit ATI-Grafikchips übertakten
Mit ATI-Tool übertakten Sie Grafikkarten auf Basis des gleichnamigen Chipherstellers. Das Programm unterstützt alle Grafikchips bis zum Radeon HD3870 (Ausnahme: Radeon X1950) – kommt aber mittlerweile auch mit allen Nvidia-Chips klar. ATI-Tool ermittelt automatisch die maximal möglichen Taktraten Ihrer Grafikkarte. Dazu klicken Sie auf die Schaltfläche „Find Max Core“ (Grafikchiptakt) beziehungsweise „Find Max Mem“ (Grafikspeichertakt).
ATI-Tool erhöht dann schrittweise die jeweilige Frequenz und prüft dabei, ob Bildartefakte auftreten. Zugleich überwacht die Software die Grafikchiptemperatur – sofern das Modell mit einem Temperatursensor ausgestattet ist – und stoppt den Übertaktungsvorgang beim Erreichen des kritischen Schwellenwertes.
Karten mit Nvidia-Chips übertakten
Für Grafikkarten mit Nvidia-Chip hat sich das Tool Rivatuner etabliert – es unterstützt mittlerweile aber auch ATI-Grafikchips. Um die Taktraten Ihrer Grafikkarte zu manipulieren, klicken Sie nach dem Programmstart rechts oben auf das Dreieck neben „Customize“ und wählen das Grafikkarten-Symbol aus. Versehen Sie nun im Menü „Overclocking“ das Kästchen neben „Enable low-level hardware overclocking“ mit einem Häkchen.
Falls Sie sicher sind, dass Ihre Grafikkarte noch nicht übertaktet ist, ignorieren Sie die Warnmeldung „Reboot is recommended“ mit „Detect now“. Andernfalls klicken Sie auf „Reboot“ und führen dann „Detect now“ aus, um den Werkstakt Ihrer Grafikkarte einzustellen. Jetzt können Sie mit Hilfe der beiden Schieberegler den Grafikchiptakt („Core Clock“) und den Grafikspeichertakt („Memory Clock“) erhöhen.
Da Rivatuner keine Übertaktungsautomatik besitzt, sollten Sie behutsam vorgehen, also die Taktraten in 5-Prozent-Schritten erhöhen und nach jeder Änderung die Stabilität und die Bildqualität prüfen – etwa mit einem 3D-Spiel oder einem Grafik-Benchmark wie 3D Mark 06. Wenn Sie dann die individuellen Grenzen Ihrer Grafikkarte ausgelotet haben, setzen Sie abschließend ein Häkchen vor „Apply overclocking at Windows startup“, damit die Änderungen dauerhaft wirksam werden.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.