Cloud Computing


Cloud-Giganten

Microsoft Azure - mit der deutschen Cloud zu neuen Geldquellen

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
Innerhalb von zwei Jahren hat Microsoft einen radikalen Strategiewechsel vollzogen und setzt nun voll auf Cloud Computing. Mit Azure hat der Konzern eine Cloud-Plattform etabliert, die hinter dem Marktführer Amazon Web Services (AWS) auf Platz zwei im Bereich Public Cloud liegt.

Dass mit Satya Nadella im Februar 2014 ein Cloud-Computing-Fachmann als Nachfolger von Steve Ballmer zum CEO von MicrosoftMicrosoft berufen wurde, war ein klares Zeichen. Der Software-Konzern wollte - und musste - neue Wege gehen. Denn nach anfänglicher Skepsis setzen Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verstärkt auf Cloud ComputingCloud Computing. Dies erfolgt häufig in Ergänzung zu herkömmlichen Bereitstellungsmodellen, also IT-Diensten aus dem unternehmenseigenen RechenzentrumRechenzentrum. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Microsoft-Chef Satya Nadella bei der Präsentation der Deutschland-Cloud in Berlin im November 2015: "Unser Ansatz besteht darin, eine hoch skalierbare Public Cloud aufzubauen."
Microsoft-Chef Satya Nadella bei der Präsentation der Deutschland-Cloud in Berlin im November 2015: "Unser Ansatz besteht darin, eine hoch skalierbare Public Cloud aufzubauen."
Foto: Microsoft

So ergab eine Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus forcont, dass 2015 rund 47 Prozent der Unternehmen in Deutschland Software aus der Cloud bezogen (Software as a Service, SaaS). Für 78 Prozent spielt dabei der Faktor Kostenersparnis eine zentrale Rolle, für jeweils 65 Prozent die Konzentration auf das Kerngeschäft und die Entlastung der eigenen IT-Abteilung.

Der Trend, Betriebssysteme, Anwendungen und Entwicklungsplattformen als Cloud-Service zu buchen, zeigt auch bei Microsoft Wirkung. So fiel im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2016 der Umsatz des Unternehmens um rund 2,7 Milliarden Dollar auf 23,796 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn ging von rund 5,9 Milliarden Dollar im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 auf rund 5 Milliarden zurück.

Zum Betriebsergebnis in Höhe von 6,026 Milliarden Dollar im Q 2/2016 trug der Bereich "Intelligent Cloud" 2,580 Milliarden Dollar bei, und dies bei einem Umsatz von "nur" 6,343 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Die Sparte "More Personal Computing", die für Windows, Hardware und Spiele zuständig ist, rutschte bei einem Umsatz von rund 12,7 Milliarden ins Minus und verbuchte einen Verlust von rund 1,9 Milliarden Dollar.

Alleine der Umsatz mit Microsoft Azure stieg nach Angaben des Unternehmens im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres um 140 Prozent. Ein weiterer Bestandteil von "Intelligent Cloud" ist Office 365, die Cloud-Variante von Office. Laut Microsoft nutzen derzeit weltweit rund 21 Millionen User diese Office-Version.

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