Cloud Computing


Cloud-Giganten

Microsoft Azure - mit der deutschen Cloud zu neuen Geldquellen

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Azure Stack als Mittler zwischen Private und Public Cloud

Das gilt auch für die Verknüpfung zwischen Private und Public Cloud. Mit Azure Stack bietet Microsoft eine Cloud-Lösung, mit der Anwender eine private Cloud-Umgebung im Unternehmen aufbauen können. Diese Private Cloud lässt sich in Richtung Public Cloud, also Azure, erweitern. Workloads können nach Bedarf zwischen beiden Cloud-Sphären hin und her bewegt werden. Das "Look and Feel" ist dabei dasselbe, sprich Administratoren und Anwendungsentwickler müssen sich nicht mit separaten Tools und Management-Frontends auseinandersetzen.

Damit spricht Microsoft Nutzer an, die eine Hybrid Cloud einrichten möchten. Eine vergleichbare Lösung hat AWS nicht zu bieten. Allerdings ist Azure Stack seit Ende Januar erst als "Technical Preview" verfügbar. Bis die finale Version auf den Markt kommt, dürften noch mehrere Monate vergehen.

Microsoft hat Anfang 2016 eine Vorabversion von Azure Stack vorgestellt. Diese Lösung stellt einen Stack bereit, mit dem Anwender eine private Azure-Cloud im Unternehmen aufbauen können. Diese lässt sich an die Public Cloud von Microsoft anbinden.
Microsoft hat Anfang 2016 eine Vorabversion von Azure Stack vorgestellt. Diese Lösung stellt einen Stack bereit, mit dem Anwender eine private Azure-Cloud im Unternehmen aufbauen können. Diese lässt sich an die Public Cloud von Microsoft anbinden.
Foto: Microsoft

Microsoft-Cloud: Eigener Weg in Deutschland

Einen völlig anderen Ansatz als seine Konkurrenten verfolgt Microsoft in Deutschland bei der Bereitstellung der Cloud-Services. Sowohl Azure als auch Office 365 und Microsoft Dynamics CRM werden ab der zweiten Jahreshälfte 2016 über Rechenzentren in Frankfurt am Main und Magdeburg angeboten. Die Besonderheit dabei: Die Verwaltung der Kundendaten übernimmt mit T-Systems ein Treuhänder, dessen Hauptsitz in Deutschland liegt und der somit dem deutschen und EU-Datenschutzgesetz unterliegt. Damit will Microsoft Bedenken deutscher Unternehmen zerstreuen, die einen Zugriff amerikanischer Behörden, etwa des Geheimdienstes NSA, auf ihre Daten befürchten.

Als US-Unternehmen, das amerikanischem Recht unterliegt, kann sich Microsoft gegen entsprechende Anfrage nur bedingt wehren. Gesetze wie der Patriot Act räumen US-Behörden weitgehende Zugriffrechte auf Informationen ein, die in den Rechenzentren amerikanischer Cloud-Service-Providern gespeichert sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Informationen in RZs in Europa, Asien oder Lateinamerika lagern.

"Mit dem neuen Angebot reagieren wir auf die steigende Nachfrage nach unseren Cloud-Diensten in Deutschland. Die Verknüpfung der Microsoft-Cloud-Plattform mit deutscher Infrastruktur und deutschem Datentreuhänder ist aus unserer Sicht am Markt einzigartig", sagte Alex Stüger, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

In Deutschland baut Microsoft eine separate Azure-Cloud-Infrastruktur auf. Zugriff auf die Kundendaten hat ausschließlich ein zwischengeschalteter Treuhänder, in diesem Fall T-Systems.
In Deutschland baut Microsoft eine separate Azure-Cloud-Infrastruktur auf. Zugriff auf die Kundendaten hat ausschließlich ein zwischengeschalteter Treuhänder, in diesem Fall T-Systems.
Foto: Microsoft
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