Upgrade-Politik in der Kritik
Microsoft drückt Windows 10 mit aller Macht in den Markt
Ärger gibt es zudem noch an anderen Stellen. Seit Anfang Dezember vergangenen Jahres häufen sich im Netz die Klagen von Nutzern, deren Rechner nach dem Windows-10-Upgrade nicht mehr richtig funktionierten. Microsoft droht in diesem Zusammenhang eine Sammelklage. Dazu kommt, dass immer noch zahlreiche Hardwaretreiber von Windows 10 nicht unterstützt werden. Der Support etlicher PC-Hersteller, darunter auch renommierter Namen wie Dell und Hewlett-Packard, habe daher einzelnen Kunden mit bestimmten Schwierigkeiten geraten, das Problem mit einem Downgrade zu lösen, berichtete das amerikanische Online-Magazin "Laptop Mag" im vergangenen November.
Für Ärger sorgt auch, dass Windows 10 mehr Daten über das Nutzungsverhalten der User sammelt als jedes andere Windows-System zuvor. Werkzeuge wie die Sprachassistentin Cortana sowie der neue Browser Edge speichern Vorlieben der Anwender und schlagen darauf basierend bestimmte Apps und Dienste vor. Viele dieser Schnüffelfunktionen sind standardmäßig aktiviert. Experten raten den Nutzern daher, schon bei der Installation von Windows 10 nicht die Standardeinstellungen zu übernehmen, sondern die Konfiguration der Privatsphäre selbst in die Hand zu nehmen.
Das ultimative Windows: Laufend neue Updates
Währenddessen halten die Microsoft-Strategen unbeirrbar an ihrem Kurs fest. Künftig will der Hersteller sein Windows-System laufend inkrementell weiterentwickeln. Anwender sollen neue Funktionen der nächsten Stufen im Zuge von Updates automatisch eingespielt bekommen. Dabei wird es keine Major-Releases mehr geben, sondern nur mehr verschiedene Versionen von Windows 10, die fortlaufend durchnummeriert werden. So kam das große Herbst-Update 2015 – Codename "Treshold" – unter der Version 1511 auf die Rechner der Anwender. Und die nächsten Erweiterungen stehen bereits an. Mitte Januar wurde die zweite Insider-Preview für die im Sommer geplante Ausbaustufe "Redstone" gestartet.