OOXML wird ISO-Norm
Microsoft siegt bei neuem Datenaustausch-Format
Durch konkurrierende Standards werde der Wettbewerb geschwächt, gibt Ude zu bedenken, denn: Zwei konkurrierende Schnittstellen zu implementieren ist aufwändiger und teurer, als nur einen Standard zu unterstützen. Zudem wird das Projekt der Landeshauptstadt beeinträchtigt, zunehmend freie Software einzusetzen. Darüber hinaus erschwere ein zweiter Standard die Interoperabilität und die Kommunikation zwischen Behörden untereinander sowie zwischen Behörden und Bürgern.
Konvergenzbewegung für offenen Standard
Microsoft wiederum hält dagegen und betreibt Lobby-Arbeit. Im Open-Source-Blog Open Malaysia ist sogar von Korruption die Rede. Zudem gibt der Konzern diverse Untersuchungen pro OOXML in Auftrag.
Eine Studie der Technischen Universität Berlin etwa kommt zu dem Schluss, dass aus Sicht der qualitativen Wohlfahrtsanalyse nichts gegen eine Aufrechterhaltung des Standardisierungswettbewerbs spricht und dadurch Standards technisch weiterentwickelt werden. Darüber hinaus tragen parallele Standards dazu bei, die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung von Nutzerpräferenzen besser abzufedern.
"Grundsätzlich ist in der Regel ein einziger Standard zu einem Anwendungsgebiet wünschenswert", so Stefan Weisgerber. ""Auch wenn jetzt mit OOXML und ODF zwei Standards akzeptiert sind, rechne ich mittelfristig mit einer vom Markt getriebenen Konvergenzbewegung, an deren Ende ein einziger, ohne Einschränkungen offener Standard steht."