Markenführung
Microsoft verbannt Marke Nokia auf Billig-Handys
Der traditionsreiche Markenname Nokia kommt bei MicrosoftMicrosoft künftig nur noch auf günstige Handys. Die SmartphonesSmartphones sollen dagegen unter dem Namen "Microsoft Lumia" verkauft werden, erklärte der Software-Konzern in einem Blogeintrag am Freitag. Nokia war lange Zeit ein europäisches Paradeunternehmen und der unangefochtene Primus im Handy-Geschäft mit Marktanteilen von rund 40 Prozent. Nach dem Start von Apples iPhoneiPhone und des Google-Betriebssystems AndroidAndroid verpassten die Finnen jedoch den Anschluss im Smartphone-Geschäft. Microsoft hatte Nokias verlustreiche Handy-Sparte im Frühjahr in einem insgesamt gut fünf Milliarden Euro schweren Deal übernommen. Der weitgehende Verzicht auf die Nokia-Marke war bereits erwartet worden. Microsoft will den eigenen Namen über alle Geräte hinweg in den Vordergrund bringen. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de
Die Lumia-Smartphones verkauften sich mit 9,3 Millionen abgesetzten Geräten im vergangenen Quartal zuletzt etwas besser. Der Software-Konzern kam auch insgesamt bei seiner Erneuerung voran, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten aktuellen Zahlen hervorgeht. Der Umsatz sprang im Jahresvergleich um ein Viertel auf 23,2 Milliarden Dollar (18,3 Mrd Euro) hoch. Die Grundlage dafür lieferte das Geschäft mit Cloud-Diensten, der Spielekonsole Xbox und auch Mobiltelefonen. Microsoft-Chef Satya Nadella will den Konzern unabhängiger von den Geldmaschinen Windows und Office machen.
Der Gewinn sank unterdessen in dem Ende September abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal von 5,2 auf 4,5 Milliarden Dollar. Microsoft hatte im Juli den Abbau von 18 000 Jobs angekündigt. Die Abfindungen lasteten nun mit 1,1 Milliarden Dollar auf der Bilanz. Besonders schwer sind von den Stellenstreichungen ehemalige Nokia-Bereiche betroffen. Der übriggebliebene Nokia-Konzern, der vor allem Telekom-Netze ausrüstet, präsentierte dagegen in Finnland ohne die Last der Handy-Sparte bessere Zahlen. Vor allem beim Cloud-Computing, bei dem Anwendungen in großen Rechenzentren ablaufen, wo auch die Daten zentral gespeichert werden, kann Microsoft Erfolge verbuchen. Das Geschäftsvolumen verdoppelte sich wie bereits im Vorquartal.
Auch die Verkaufszahlen der Spielekonsole Xbox zogen an. Es wurden 2,4 Millionen Geräte abgesetzt. Bei den Surface-Tablets erreichte der Umsatz 908 Millionen Euro. Insgesamt verzeichnete die Verbrauchersparte, zu der auch das Smartphone-Geschäft und die TabletsTablets gehören, ein Umsatzplus von fast 50 Prozent. Microsoft hilft auch, dass es dem PC-Markt in diesem Jahr wieder etwas besser geht. 2013 hatte es noch einen Absatzeinbruch von rund zehn Prozent gegeben, jetzt verzeichnen die Marktforscher nur noch ein kleines Minus. Unter anderem hatte Microsoft die Unterstützung seines alten Betriebssystems Windows XP eingestellt. Das sorgte in vielen Unternehmen für Ersatzkäufe. (dpa/ph) Alles zu Tablets auf CIO.de