E-Learning gegen innere Kündigung
Mit Weiterbildung aus der Job-Blockade
Herausforderungen in der Arbeit gab es keine. Wenn er etwas ändern wollte, musste er sich weiterqualifizieren. Er sollte mit seinem Chef sprechen. "Denn sobald das Potenzial da ist, dem Arbeitgeber mit einer Weiterbildung zu nützen, stehen die Chancen gut, dass er die Kosten übernimmt", betont Weiterbildungsexpertin Stengel. Gerade wenn es um den Vertrieb geht, habe der Chef allen Grund dazu.
Chef mit Fürsorgepflicht
Doch für Informatiker T. stellte sich vor allem die Frage: Wie viele Kurse müsste er besuchen, und gibt es überhaupt passende Trainings, um ihn in Vertriebsmethoden, BWL und IT-Produkten fit zu machen? Auch sein Chef war überfragt. Da zur selben Zeit gleich mehrere Mitarbeiter ähnliche Unzufriedenheit äußerten, nahm der Geschäftsführer die Sache in die Hand und erkundigte sich nach einem Anbieter, der alle Anfragen seiner Leute abdeckte. Darunter fanden sich etwa die Wünsche, Hilfe beim Führen von Mitarbeitern und schwierigen Teams zu bekommen.
E-Learning und Blended-Learning-Kurse als Lösung
Neben den Inhalten standen für den Arbeitgeber von Martin T. und seine Kollegen vor allem Preis und Praktikabilität der Weiterbildungen im Zentrum der Überlegungen. "So sind wir auf die E-Learning- und Blended-Learning-Kurse gekommen. Diese Lernmethoden sind zeitlich und räumlich größtenteils flexibel und haben bereits viele Fans, etwa im IT- und Beratersektor, wie wir von anderen Firmen erfahren haben", erzählt der Systemhaus-Geschäftsführer.
- E-Mails, Fernseher und ...
... andere Aufmerksamkeitsfresser lenken ab. Am besten alle Störer ausschalten. - Lernort und -zeit ...
... sollten möglichst immer gleich sein. Eine Ritualisierung verkürzt und erleichtert die Eingewöhnung. Der Lerner ist schneller produktiv. - Prüfungsangst...
... schwächt sich ab, wenn Lerner glauben, den Stoff gut bewältigen zu können. - Kurztests ...
... innerhalb eines Lernmoduls erhöhen die Aufmerksamkeit und steigern die Merkfähigkeit.
Die Online-Formate seien zudem im Schnitt günstiger als reine Präsenzkurse. Letztere sind nicht spontan einzurichten, aber meist intensiv. Die Preise dafür ergeben sich aus dem Honorar des Referenten und sind meist fix - unabhängig von der Gruppengröße. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei einem Zertifizierungskurs jeder Tag 500 bis 1000 Euro kostet. Der Mitarbeiter fehlt fünf Tage am Arbeitsplatz, und Reisekosten fallen auch an.
Beim Online-Lernen ist dagegen ist eine Rabattstaffelung üblich. Etwa bei den Angeboten von Skillsoft. Hier nimmt der Preis pro Kopf kontinuierlich mit der User-Anzahl ab. Im Schnitt sind europaweit E-Learning-Instrumente deshalb bis zu 60 Prozent günstiger als traditionelle Präsenzseminare. Eine Jahreslizenz für 100 Lerner kostet beispielsweise im Office-Bereich zwischen 44 und 55 Euro pro Person.
Kopfblockaden wie "Ich kann mir eine gute Qualifikation nicht leisten" oder "Ich weiß nicht, wozu ich mich noch weiterentwickeln kann", sind zwar Klassiker, die Bildungsberater wie Stengel und Stargardt immer wieder hören. Doch bei den zahlreichen Angeboten ist es nur eine Frage der Recherche, den passenden Inhalt zum gesetzten Budget zu finden.