Was Unternehmen beachten müssen

Mobile Recruiting will gelernt sein

18.03.2015
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.
Bewerber suchen vermehrt mobil nach einem neuen Job. Auch die Zahl der mobil-optimierten Stellenanzeigen steigt. Unternehmen müssen beim Mobile Recruiting jedoch einiges beachten.

Etwa 34 Millionen Deutsche surfen derzeit mobil, wie die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) herausgefunden hat. Immer mehr Menschen nutzen ihr Smartphone auch für die JobsucheJobsuche. Beim Online-Stellenmarkt Jobware etwa ist es rund jeder vierte Besucher. Auf das veränderte Nutzerverhalten stellen sich auch immer mehr Unternehmen ein: Bis dato wurden mehr als 5000 mobil-optimierte Stellenanzeigen (MOPS) bei www.jobware.de veröffentlicht, Tendenz steigend. Schon bald werden Bewerber mehr Webseiten über mobile als über stationäre Endgeräte (Desktop-PC, Notebook) aufrufen, ist sich der Jobvermittler sicher. Alles zu Jobsuche auf CIO.de

Unternehmen seien daher gut beraten, ihre mobilen Karriereseiten dem sich wandelnden Nutzerverhalten anzupassen. Andernfalls verpassen sie wichtige Weichenstellungen in der Gewinnung erstklassiger Fach- und Führungskräfte. Das Stellenportal ist überzeugt, dass die Bewerberqualität und -quantität zukünftig mit der "mobile fitness" einer Karriereseite stehen oder fallen wird, und gibt Tipps, wie man Fehler vermeiden kann:

Anzeigen auf mobilen Endgeräten müssen einer Reihe von Rezeptionsansprüchen genügen, die sich von den bisher geltenden Betrachtungsregeln deutlich unterscheiden. Die Anpassung von Jobinseraten an die Bildschirmgröße wie auch der spezifischen Benutzeroberfläche (Berührungsempfindlichkeit, spezielle Tastatur) steht bei den Herausforderungen an das mobile RecruitingRecruiting ganz oben. Um die mobilen Karriereseiten attraktiver zu machen, Absprungraten zu verringern und die Zahl der eingehenden Bewerbungen zu erhöhen, müssen zudem Inhalte und Links auf das Wesentliche reduziert werden. Alles zu Recruiting auf CIO.de

Lange Ladezeiten sind tabu

Stellenanzeigen sollten auf allen Bildschirmen - trotz begrenzter Diagonale - ohne Zoom sofort lesbar sein. Schlüsselinhalte müssen ohne weitere Eingabe auf den ersten Blick sichtbar (also "above the fold") sein. Auf die Scroll-Funktion kann zugunsten von Klappmenüs verzichtet werden. Hier besteht die Möglichkeit, ergänzende Inhalte einzubinden. Daneben ist die Ladezeit der Karriereseiten ein relevanter Punkt für gute Stellenanzeigen. Bauen sich mobile Seiten aufgrund großer Datenvolumina oder durchsatzschwacher Server zu langsam auf, springt der potenzielle Bewerber schnell ab.

Die perfekte MOPS: Der Prototyp einer Mobil Optimierten Stellenanzeige bietet alle AOI (Areas of Interest) im Überblick – ohne überladen zu wirken.
Die perfekte MOPS: Der Prototyp einer Mobil Optimierten Stellenanzeige bietet alle AOI (Areas of Interest) im Überblick – ohne überladen zu wirken.
Foto: Jobware

Bewerbertipp

Auch Bewerber müssen sich anstrengen: Personaler haben eine Null-Fehler-Toleranz beim Lesen von Bewerbungsanschreiben und eine mit Rechtschreibfehlern gespickte Bewerbung landet schnell im Papierkorb. In seiner Eye-Tracking-Studie zur Optimierung von Anschreiben und Lebensläufen fand Jobware heraus, dass Rechtschreib- und Grammatikfehler ein Hauptgrund für das Scheitern von Bewerbern im frühen Bewerbungsprozess sind. Online-Dienstleistungen können helfen. Der Online-Stellenmarkt hat hier Anschreiben2Go und Lebenslauf2Go am Start.

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