Mobile Informatik

Mobile-Spezialisten mit Sinn für Nutzen gesucht

22.08.2014
Peter Ilg ist freier Journalist in Aalen.
Mobile Lösungen haben den Vorteil, dass von jedem Ort auf Daten zugegriffen werden kann. Das wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt für Berater und Entwickler aus.
Lukas Bayer, Jumio, hat das Hobby zu seinen Beruf gemacht: Der 25jährige Softwareentwickler testet Apps im Job und privat.
Lukas Bayer, Jumio, hat das Hobby zu seinen Beruf gemacht: Der 25jährige Softwareentwickler testet Apps im Job und privat.
Foto: Privat

Lukas Bayer, 25, hat seinen Beruf zum Hobby gemacht. "Hauptberuflich und in meiner Freizeit setzte ich mich dafür ein, dass Software qualitativ besser wird." Nach der Matura - so heißt in Österreich die Reifeprüfung - absolvierte er an der Fachhochschule Technikum Wien zunächst den Bachelor-Studiengang Informatik und schloss seinen Master in Multimedia und Softwareentwicklung an. Mitte 2012 war er fertig und fing bei Jumio in Wien als Software Quality Engineer an. Jumio entwickelt Apps, mit denen die Identität von Benutzern durch das Abfotografieren von Pass, Personalausweis oder Führerschein überprüft und verifiziert werden kann.

Apps testen als Beruf und als Hobby

"Mein Job ist es, unsere Produkte zu testen", sagt Bayer. Die Rahmenbedingungen sind dabei ganz anders als bei Web-Applikationen. In SmartphonesSmartphones und TabletsTablets werden unterschiedliche Hardwarekomponenten von verschiedenen Anbietern verbaut und auf unterschiedlichen Plattformen betrieben. AndroidAndroid und IOS sind die gängigsten. "Als Tester muss ich die User Interface Guidlines der Plattformenanbieter kennen und mich mit Best Practice Ansätzen der Betriebssysteme auskennen", sagt Bayer. Bei seinen Tests achtet er besonders auf Netzwerkkommunikation und Error-Handling. "Aufgrund unterschiedlicher Übertragungsraten - Mobilfunk und WLANWLAN - sowie plötzlich auftretender Verbindungsabbrüche ist es wichtig, dass die App auf die jeweilige Situation entsprechend reagiert und dem User das passende Feedback liefert." Das kann der Hinweis sein, dass die Daten gespeichert sind und, wenn wieder eine Internetverbindung möglich ist, sie weiter verwendet werden können. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de Alles zu WLAN auf CIO.de

Apps testen - einerseits als IT-Profis, andererseits als Endverbraucher.
Apps testen - einerseits als IT-Profis, andererseits als Endverbraucher.
Foto: Maridav - Fotolia.com

Was Bayer hauptberuflich macht, das macht er auch in seiner Freizeit: der Informatiker testet für den Crowdtesting-Anbieter Testbirds, München, Softwareanwendungen. Apps, Spiele oder Web-Seiten zum Beispiel. Testbirds gibt es seit Mitte 2012, einer der drei Gründer ist Philipp Benkler, 27. "Zu Beginn mussten wir viel Aufklärungsarbeit fürs Crowdtesting leisten. Jetzt ist der Markt reif und unsere Geschäfte laufen besser als erhofft." Testbirds hat 35 Mitarbeiter, 200 Kunden in Europa und 50.000 registrierte Tester. "Lukas Bayer ist einer unserer am besten ausgebildeten Tester. Neben wenigen Profis brauchen wir aber viele Endverbraucher." Die Mischung von Profis und Anwendern führt zu besseren Test-Ergebnissen. Einen Schwarm von Intelligenz nutzen, das bedeutet Crowdsourcing.

Philipp Benkler, Testbirds: "Zu Beginn mussten wir viel Aufklärungsarbeit fürs Crowdtesting leisten. Jetzt ist der Markt reif, unsere Geschäfte laufen besser."
Philipp Benkler, Testbirds: "Zu Beginn mussten wir viel Aufklärungsarbeit fürs Crowdtesting leisten. Jetzt ist der Markt reif, unsere Geschäfte laufen besser."
Foto: Privat

Neues Programmierparadigma mit HTML 5

Apps sind ein Teil mobiler Informatik, die hauptsächlich von Privatpersonen genutzt werden. Im professionellen Umfeld kommen sie in sicherheitskritischen Steuerungen in der Luft- und Raumfahrt, im AutomobilAutomobil und in der Industrieautomatisierung zum Einsatz. Die vernetzte Fabrik, das Internet der Dinge, sind moderne, mobile Anwendungen. "Das Interessante an der mobilen Informatik ist deren Unabhängigkeit von Hardware", sagt Professor Dr. Andreas Judt von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Ravensburg. Er ist dort Studiengangberater für das Profil mobile Informatik im Studiengang Informatik. Für ihn ist mobile Informatik viel mehr als Apps und Smartphones. "Mobile Informatik definiert vielmehr ein Programmierparadigma und ersetzt mit dem neuen Web-Standard HTML5 und verwandten Technologien bisherige Ansätze, insbesondere Objektorientierung." Top-Firmen der Branche Automobil

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