Home Office
Mobiles Arbeiten erfordert mehr Selbstorganisation
Auch in der Software-Entwicklung beispielsweise gibt es Grenzen. „Gerade bei der Scrum-Methode ist es erforderlich, dass sich das Team regelmäßig trifft", weiß Verdi-Mann Brandl. Große IT-Konzerne wie IBMIBM, T-Systems oder auch SAPSAP, die Brandl näher kennt, beschäftigen sich schon länger mit mobilen Arbeitswelten. „Viele CIOs der Großunternehmen haben sich das auf die Fahnen geschrieben." Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Mehr Organisation nötig
Allerdings erfordern mobile Arbeitsmodelle ein mehr an Organisation, auch daran ließ die Diskussionsrunde keinen Zweifel. Betriebsvereinbarungen stecken den rechtlichen Rahmen ab. Das reicht mitunter von der Ausstattung des Home-Office bis zur Heizkostenabrechnung des häuslichen Büros. Informationsveranstaltungen und klare Absprachen zu Beginn des Projektes helfen auch den Mitarbeitern, über Zweifel und Bedenken mit ihren Vorgesetzten zu sprechen. Schließlich beinhalten viele Vereinbarungen auch, wie Angestellte ihre Arbeitszeiten erfassen können und wie sie mit dem Thema DatenschutzDatenschutz umgehen. Alles zu Datenschutz auf CIO.de
Selbst wenn sich CIOs besonders für mobiles Arbeiten begeistern, umsetzen muss es meist das mittlere Management, das mitunter noch in traditionellen Mustern denkt und eine Anwesenheitskultur favorisiert. Sofie Geisel vom Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie" räumt ein, dass es mitunter schwierig ist, Termine für Meetings zu finden, wenn Mitarbeiter viel von zu Hause aus arbeiten.
Wenn Unternehmen sich zusätzlich vom Konzept eines festen Schreibtisches für jeden Mitarbeiter verabschieden, sparen sie Büroflächen ein, was gerade in Ballungsräumen mit hohen Mieten einen extra Anreiz bietet. Außerdem bringen sie ihre Angestellten auf Trab, denn neue Nachbarschaften fördern zumindest im Idealfall auch neue Ideen. Doch Einsparpotenziale treiben längst nicht alle Arbeitgeber an. Manche haben schnell gelernt, dass sie auf junge Mitarbeiter viel attraktiver wirken, wenn sie ihnen flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten ermöglichen.
- Klare Vereinbarungen treffen
Flexible Arbeitsmodelle erfordern klare Vereinbarungen. Nur wenn die Rahmenbedingungen transparent und Erwartungen eindeutig formuliert sind, kann daraus eine vertrauensvolle neue Arbeitskultur entstehen. - Nutzung freistellen
Nicht für jeden Mitarbeiter eignet sich Arbeiten im Home-Office: Jedem Mitarbeiter sollte freigestellt sein, diese Angebote im Unternehmen zu nutzen. - Mitarbeitern vertrauen
Als Arbeitgeber sollte man seinen Mitarbeitern vertrauen und "loslassen" können. - Mitarbeiterleistung messen
Die Leistung von Mitarbeitern muss objektiv definiert und gemessen werden. - Führung nicht vernachlässigen
Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn: Auch Mitarbeiter ohne permanente Anwesenheit brauchen Führung. - Fürsorgepflicht ernst nehmen
Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern. Diese gelten auch und insbesondere für flexible Arbeitsplatzmodelle. - Neue Meetingkulturen schaffen
Bei aller Flexibilität: Neue Meetingkulturen erleichtern effiziente und effektive Arbeitsprozesse innerhalb der Teams. - Gemeinschaftsgefühl stärken
Den direkten Austausch fördern, sich gegenseitig schätzen - und so die Zusammenarbeit und das Gemeinschaftsgefühl stärken. - Mitarbeiter willkommen heißen
Mitarbeiter müssen sich im Unternehmen willkommen fühlen und haben ein Anrecht auf einen Arbeitsplatz. - Unternehmenskultur überprüfen
Neue Arbeitsstrukturen können nur erfolgreich sein, wenn sie mit der Unternehmenskultur, der Philosophie und den Unternehmenszielen vereinbar sind.