Transparenz im Unternehmen schaffen

Nachsitzen

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Personalkosten im Controlling sinken

Wo keine gesetzlichen Regelungen zum Handeln zwingen, taucht gerade in Zeiten knapper Budgets die Frage nach dem RoI von BI-Investitionen auf. "Aber der RoI ist meist schwer zu ermitteln, da sich kaum Anwender finden, die harte Einsparungen öffentlich beziffern. Vielfach wird auf den geringeren Aufwand verwiesen, weil ein zeitaufwändiges Hantieren etwa mit Spreadsheet-Tabellen weitgehend entfällt", berichtet Christoph Kaderli, Europa-Marketing-Chef des BI-Anbieters Cognos. Nach einer Umfrage, die das amerikanische Marktforschungsinstitut Nucleus unter Cognos-Kunden durchgeführt hat, sanken die Personalkosten in diesem Bereich um 50 bis 90 Prozent. Aber schon der nächste Schritt - die Qualität der Auswertungen nimmt zu, und die Prozesse verkürzen sich - lässt sich kaum exakt ausdrücken. Trotzdem gaben der Nucleus-Studie zufolge 80 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie einen positiven RoI erzielt hätten, der sich aus effizienterem Reporting, genaueren Informationen zur Entscheidungsfindung und verbessertem Customer-Management ergebe. "Mit dem RoI alleine wird man BI-Investitionen nicht gerecht; ein ergänzender Blickwinkel ist der RoA (Return on Assets), denn BILösungen führen dazu, dass vorhandene operative Systeme effektiver genutzt werden", sagt Kaderli.

Die Top-Manager der in den USA notierten Unternehmen können trotz Data-Warehouse und BI-Lösung ihre Hände noch nicht in den Schoß legen. Experten rechnen damit, dass im kommenden Jahr die Sektion 409 des Sarbanes Oxley Act in Kraft tritt. Während es heute den Unternehmen überlassen bleibt, in welchen Intervallen - täglich, wöchentlich, monatlich oder quartalsweise - sie ihr Data-Warehouse mit neuen Daten aktualisieren, heißt die Vorgabe dann: in Echtzeit. Die amerikanische Bankenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) hat eine Frist von 48 Stunden vorgeschlagen, in denen Unternehmen Ereignisse melden müssen, die für Investoren wichtig sind, weil sie sich auf das Unternehmensergebnis auswirken können. So könnte Sarbanes Oxley nicht nur das Reporting verbessern, sondern die Unternehmen auch der langgehegten Vision vom Real-Time-Business näher bringen.

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