Mitarbeiter als Unternehmenskapital

„Natürlich kostet Personal“

01.05.2006
Von Dorothea Friedrich

CIO: Welche Bedeutung messen Sie dabei den Mitarbeitern zu?

Pikl: Mit dem engagierten Team ist es gelungen, ein stabiles EDV-Umfeld zu schaffen, das mir erlaubt, den Spruch des von mir sehr verehrten Management-Lehrers Peter F. Drucker: ‚Wir müssen in der IT vom T zum I kommen’ in der Praxis umzusetzen: Nicht die Technik, der Mensch ist entscheidend.

CIO: Warum haben Sie dann nicht das Rechenzentrum ausgelagert?

Pikl: Wir halten nichts von Outsourcing, denn unsere IT ist tief in die Produktionsumgebung integriert. Wir haben 2005 ein Outsourcing-Evaluierungsprojekt durchgeführt. Das Ergebnis war: Nur die Standardumgebung hätte ausgelagert werden können. Das ist inkonsequent und wäre für mich zu wenig. Outsourcing ist aber auch ein philosophisches Thema.

CIO: Worin besteht die Philosophie?

Pikl: Die Frage ist doch: Tut man sich das an? Wir verstehen uns als Shared Service. Unser Kerngeschäft ist optimierter IT-Service, das schließt OutsourcingOutsourcing aus. Außerdem wird die IT durch ein Outsourcing für die internen und externen Kunden viel zu unflexibel. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

CIO: Wie sehen die IT-Strukturen aus?

Pikl: Standardisierung der Prozesse und der Software, Nutzung der Personal-Synergien, ein durchgängiges Projekt-Management, System-Management, zentrale Führung von Personal und Budgets. Und natürlich modernste Technologie.

CIO: Was heißt das?

Pikl: Zum Beispiel unser Support Desk. Die Mitarbeiter verständigen sich mit dem Support in ihrer Muttersprache – also in Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Rumänisch. Die lokalen Einheiten werden zentral geleitet – von einem französischen Mitarbeiter. Wir haben klare Dienstpläne und Vorgaben. So darf die Bearbeitung eines Tickets nicht länger als 15 Minuten in Anspruch nehmen.

CIO: Und wenn sich die Lösung als schwieriger erweist?

Pikl: Dann wandert es in den Second Level, das sind die lokalen Einheiten. Wir setzen den SAP-Solution-Manager und VoIP ein. Wir haben einen durchgängigen Rufnummernplan für alle europäischen Werke. Auch hier ist unser Ansatz Standardisierung und Klassifizierung. So werden das Wissen und die Synergien in der Gruppe optimal genutzt, die Technik macht die virtuelle Umgebung beherrschbar.

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