E-Commerce soll Kataloge überrunden
Neckermann.de modernisiert seine IT-Landschaft
Es geht nicht nur um schwarze Zahlen. Zu dem Anfang Juli präsentierten Effizienzprogramm der Neckermann Gruppe zählt auch der Abschied von dem, was nicht Kerngeschäft ist. Und das Kerngeschäft, so ein Unternehmenssprecher, das ist der Versandhandel. Alles, was damit zusammenhängt, etwa Waren einkaufen, Kataloge erstellen oder E-Commerce ausbauen, bleibt in der Hand der Frankfurter.
IT-Services hingegen nicht. Sie komplett an Atos Origin auszulagern gehört zu dem Maßnahmenpaket, das der Handelskonzern unter dem Namen "Neckermann 2010" geschnürt hat. Für die nächsten acht Jahre übernimmt der Dienstleister die komplette Datenverarbeitung für alle Unternehmen des Konzerns. Der Vertrag gilt als wichtiger Baustein der jüngst beschlossenen Restrukturierung.
Zusätzlich zur reinen Auslagerung haben die Beteiligten beschlossen, die Hard- und Softwarestruktur des Unternehmens umzubauen. "Unsere IT-Landschaft ist traditionsgemäß sehr hostlastig", erklärt Jörg Heistermann, CIO von Neckermann.de. Für das klassische Kataloggeschäft, mit dem Neckermann groß geworden ist, war dies die durchaus passende Technik. Doch den Anforderungen von immer schneller drehenden Zyklen im HandelHandel und einem wachsenden E-Commerce-Geschäft ist sie nicht mehr gewachsen. Heistermann stellt jetzt einige Bereiche auf Client/Server-Technik um. Top-Firmen der Branche Handel
Zwar sterben die Kataloge nicht aus - im Gegenteil, sie ergänzen das Online-Geschäft. Doch der Schwerpunkt von Neckermann.de verlagert sich immer mehr ins Internet. Mit einem prognostizierten Wachstum von 20 Prozent pro Jahr, liegt hier der Umsatztreiber. Und damit sind andere IT-Fähigkeiten gefragt. "Wir brauchen bessere Reaktionszeiten, mehr Flexibilität, und eine stärkere Einbindung der Kunden und Lieferanten in unsere Systeme", so Heistermann.