"Unbundling" in Strom- und Gaskonzernen
Netze entflechten
Um einheitliche Bedingungen für alle zu schaffen, plant die Bundesnetzagentur, dass Energiekonzerne intern genauso kommunizieren sollen wie mit externen Partnern, Lieferanten und Netzbetreibern – also per EDI. „Das wäre natürlich eine riesige Herausforderung für die IT und würde neben zusätzlichen Projektkosten auch höhere Aufwände im laufenden Betrieb nach sich ziehen“, sagt Rösch. Allerdings sieht der Entscheidungsvorschlag vor, dass verbundene Unternehmen bestehende Informationsaustausch- und -bereitstellungsprozesse beibehalten können, wenn sie sicherstellen, dass eine vom vorgegebenen Standard abweichende interne Kommunikation keine diskriminierenden Auswirkungen hat. „Das ist natürlich ein bisschen wie die Quadratur des Kreises – trotzdem lohnt es sich wohl eher, das eigene Verfahren wasserdicht zu machen, anstatt Millionen in den Aufbau eines weiteren SAP-Systems zu stecken, das dann intern per EDI kommuniziert“, sagt CIO Rösch.
CRM für Kundenwechsel nötig
Und auch die CRM-Strategien sind betroffen. Denn die heutigen CRM-Systeme der Energieversorger richten sich primär auf die gewerblichen und Industriekunden. „Aber sobald mehr Wettbewerb im Strom- und Gasmarkt herrscht, dürften die Wechselraten auch der privaten Kunden steigen“, schreiben die Analysten der Experton-Group im Branchennewsletter für die Energiebranche. Das hätte zwangsläufig Investitionen in CRM-Systeme zur Folge.
Nach Schätzungen der Experton-Group beliefen sich die IT-Ausgaben der Energieversorger im Jahre 2005 auf etwa 2,8 Prozent des Umsatzes. Für dieses Jahr prognostizieren sie einen Anstieg auf drei Prozent. Insgesamt 1,2 Milliarden Euro hätten die Versorger 2005 für IT-Dienstleistungen ausgegeben – neun Prozent mehr sollen es in diesem Jahr sein. Für IT-Dienstleister sehen die Experton-Analysten hier Potenzial beim OutsourcingOutsourcing von Infrastruktur und Geschäftsprozessen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de