Individuelle Analysen
Neue IT-Trends in der Medizin
Krankheiten, insbesondere sehr schwere wie Krebs, Herzprobleme oder Alzheimer, schon in einem frühzeitigen Entwicklungsstadium zu erkennen, ist der Traum jedes Mediziners. Noch besser wäre es natürlich, aufgrund von genetischen oder ähnlichen Analysen spätere mögliche gesundheitliche Probleme eines bestimmten Menschen prognostizieren zu können. Ein akuter Ausbruch einer Krankheit ließe sich so eventuell vermeiden oder rechtzeitig bekämpfen.
Wie Manuela Müller-Gerndt, Healthcare Leader bei IBM Deutschland, im Gespräch mit cio.de berichtet, geben große Pharmaunternehmen wie Roche bereits an die 80 Prozent ihres Etats für Forschung und Entwicklung in dieser Richtung aus. Erklärtes Ziel sei es, der Medizin einen revolutionären Schub zu geben, um den Patienten auf Basis individueller Informationen zu helfen. Das Prinzip "Trial & Error“, das heute vielfach noch angewendet werde, könne den persönlichen Fallgeschichten nur selten gerecht werden.
Das Consulting-Unternehmen Ernst & Young hat im Dezember einen Report über den "Pulse of the industry – medical technology 2012“ herausgebracht, der die Aussagen von Müller-Gerndt untermauert. Unter dem Titel "Power to the patients: point of view“ legen die Autoren dar, dass gerade eine "komplett neue Kategorie von Produkten entsteht, die das Potenzial zu einer Neubestimmung des Gesundheitswesens besitzen“.
Ernst & Young nennt sie PI Technologies
Diese neuen Produkte umfassen ein breites Spektrum von Technologien und Plattformen: von Apps für Smartphones über Social Media bis hin zu Sensor-gesteuerten Geräten und mehr. Ihr gemeinsamer Nenner lässt sich als "mehr Macht für den Patienten“ und "Nutzbarmachung von Informationen“ beschreiben. Bei Ernst & Young spricht man von "PI Technologies“, abgeleitet von "patient-empowering“ und "information-leveraging“.