Elegantes Smartphone mit Windows Phone
Nokia Lumia 925 im Praxistest
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Fast hatte man sich an den bunten Plastik-, pardon, Polycarbonat-Look der Lumia-Serie gewöhnt, da beweist Nokia mit dem Lumia 925, dass es auch anders geht. Bei dem nur in Weiß, Silver und Schwarz angebotenen Gerät handelt es sich im Prinzip um ein Lumia 920, dem ein aus vier Teilen zusammengesetzter Alu-Rahmen und ein strahlendes AMOLED-Display mit Clearblack-Technologie sowie eine überarbeitete Zeiss-Pureview-Optik verpasst wurde.
Das Ergebnis gefällt: Das Smartphone macht nicht nur einen besonders wertigen Eindruck; weil im Zuge des Faceliftings auch die Wireless-Charging-Funktion weggelassen wurde, fällt es auch leichter und dünner wie sein Vorgänger aus. So sank das Gewicht von 185 auf 139 Gramm, gleichzeitig ging die Dicke von elf auf 8,7 Millimeter zurück. Dank der Fastenkur und den stärker abgerundeter Kanten liegt das Gerät außerdem etwas besser in der Hand wie das Lumia 920, lediglich die Wölbung auf der Rückseite fehlt etwas.
Ganz auf Polycarbonat wollte und konnte (NFC) Nokia dann offenbar beim Lumia 925 aber doch nicht verzichten. So besteht der nicht abnehmbare Rückdeckel aus dünnem Kunststoff mit einer matten Oberfläche, die leider besonders beim weißen Modell etwas schmutzempfindlich ist.
Die Rückfront ist aber ohnehin nicht die Schokoladenseite des neuen Flaggschiffs: Zum einen steht hier dank der Schrumpfkur die Linse etwas weit vor, zum anderen irritiert es etwas, dass das Plastik unterhalb der Kamera nicht so eng anliegt, also noch Luft hat.
Display und Kamera sind Highlights
Apropos Kamera: Neben dem leuchtenden und relativ hochauflösenden 4,5-Zoll-OLED-Display (WXGA, 1280 mal 768 Pixel) ist die 8,7-MP-Pureview-Optik von Carl Zeiss wohl das Highlight des Lumia 925. Im Vergleich zur bereits sehr guten Kamera des Vorgängermodells hat sich Nokia hier noch einmal ins Zeug gelegt und bietet über eine zusätzliche sechste Kameralinse und einer überarbeiteten Kamerasoftware mehr Schärfe und Klarheit sowie ein geringeres Bildrauschen. Insgesamt, so zeigte sich im Test, machen sich die Verbesserungen vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen bemerkbar.
Neu ist auch die App Smart Camera, die unter anderem über einen Serienbild- oder Best-Shot-Modus verfügt sowie ein Nachbearbeiten der Bilder ermöglicht. Nokia Smart Camera soll mit dem Amber-Update auch auf andere Lumia-Geräte kommen, wann hängt bei Windows Phone (ähnlich wie bei AndroidAndroid) vom Carrier ab. Alles zu Android auf CIO.de
- Nokia Lumia 925
Das neue Nokia-Flaggschiff ist in Schwarz, Weiß und Silber erhältlich. - Nokia Lumia 925
Die Schokoladenseite des Lumia 925 mit schickem Metallrahmen. - Nokia Lumia 925
Die Rückseite ist mit Kunststoffabdeckung und hervorstehendem Objektiv nicht so hübsch geraten. - Nokia Lumia 925
Die beiden technischen Highlights des Geräts vereint: Das leuchtende AMOLED-Display und die 8,7-MP-Optik von Carl Zeiss. - Nokia Lumia 925
Mit Nokia Smart Cam bieten die Finnen auch eine eigene App, um die Möglichkeiten der Kamera auszureizen. - Testbild Lumia 925
Die Kamera beeindruckt insbesondere bei schlechten Lichverhältnissen (ohne Blitz) - Vergleichsbild Samsung Galaxy S3
Hier das mit einem Samsung Galaxy S3 geschossene Vergleichsfoto...
Anders als es die äußere Hülle des Lumia 925 erwarten lässt, ist das Innenleben gegenüber dem Lumia 920 weitgehend unverändert - das neue Smartphone-Flaggschiff wird von einem Snapdragon-S4-Chipsatz von Qualcomm mit 1,5 Gigahertz-Dualcore-CPU angetrieben, dem 1GB RAM zur Seite stehen. Damit ausgestattet, lässt sich das Smartphone recht zügig und ohne Ruckler bedienen. Wer nicht gerade Spiele-Fan ist, vermisst aber keinesfalls eine Quad-Core-CPU - die Vorgaben von MicrosoftMicrosoft für Windows Phone lassen den OEM-Herstellern wie Nokia hier aktuell ohnehin (noch) wenig Spielraum. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Im Gegensatz dazu könnte das Gerät allerdings mehr Speicherplatz vertragen: Außer bei Vodafone (32 GB) wird das Smartphone nur mit 16 Speicher angeboten, wovon 11 GB zur freien Verfügung stehen. Anwender, die Navigation, Musik und Kamera ausgiebig nutzen, stoßen schnell an ihre Grenzen. Eine Erweiterung über MicroSD-Karte ist nicht möglich.
Auch die Ladung des (nicht auswechselbaren) Akkus ist mit 2000 mAh nicht unendlich - einen knappen Arbeitstag dauert es in der Regel, bis das Gerät dringend ans Ladekabel angeschlossen werden muss. Wireless Charging wie beim Lumia 920 ist nur per aufgesetzten Ladecover (rund 30 Euro) möglich.