Dilemma

Nur moderne IT trotzt dem Daten-Overkill

03.05.2010
Von Mathias Kaldenhoff

Der CRM-Boost

Der digitale Markt der Endkonsumenten und dessen Relevanz für Geschäftsstrategien ist enorm. Die folgenden statistischen Fakten über das Online-Verhalten des Einzelnen und den geschäftlichen Nutzungsgrad bestätigen das:

  • Mehr als 69 Prozent aller Deutschen sind online.

  • Täglich werden weltweit rund 165 Milliarden E-Mails versendet und empfangen.

  • Die US-amerikanische Bevölkerung hat heute Zugang zu weit mehr als einer Billiarde Web-Seiten, mehr als 65.000 iPhone-Apps, 10.500 Radiostationen und 5.500 Magazinen.

  • Auf YouTube werden innerhalb von zwei Monaten mehr Videos hochgeladen, als der US-amerikanische Nachrichtensender NBC seit seinem Start im Jahre 1947 erstellt hat.

  • Soziale Netzwerke erobern die Welt. My Space, YouTube und Facebook verzeichnen jeden Monat 250 Millionen Besucher, aber keines der Unternehmen existierte vor sechs Jahren.

  • 97 Prozent aller Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern nutzen, laut Statistischem Bundesamt für das Jahr 2008 einen Computer.

  • 77 Prozent dieser Unternehmen hatten 2008 ein eigenes Angebot im Internet.

  • 95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland nutzen das Internet.

Dies deutet trotz einer in Deutschland bereits hohen Sättigung auf eine weiter steigende Penetration durch das Internet, mehr Online-User und -Verfahren hin. Es stützt den in Analysen und Konzepten beschriebenen Weg zum "Global Business Web".

Das setzt oft die Integration funktionaler Silos voraus. Die Fähigkeit eines Unternehmens, diesen Anforderungen mit leistungsfähigen Systemen und Konzepten, also performant zu begegnen, bedeutet für Planungen vor allem eines: einen hohen Schutz für die bisherigen Portalinvestitionen.

Die neuen Möglichkeiten der digitalen sozialen Netzwerke befeuern unternehmerische so genannte E-2.0-Strategien, die in Prozess- und Kollaborationsportale münden. Mitarbeiter nehmen auf diesen Wegen aktiv über das Web an der Prozessgestaltung innerhalb des Unternehmens teil, die Prozesskompetenz der Organisation steigt, und nicht zuletzt steigt die Produktivität der Mitarbeit durch die verbesserte und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Oft jedoch ist der Weg der ConsumerTec in den Unternehmensalltag eine echte Herausforderung. Die zentrale Frage für die Unternehmen lautet: Lohnt es sich für die industrielle IT, ihre Modernisierungsmaßnahmen zu erweitern und die Konzepte aus den im Verbrauchermarkt auftretenden Hypes mit zu berücksichtigen, dort auftretende Verfahren gar in ihre Geschäfts- und Implementierungsstrategien zu integrieren oder innerhalb ihrer eigenen IT zu industrialisieren? Ex-Konzern-CIO Andreas Resch sieht in der Zurückhaltung der Unternehmen, neue Technologien einzusetzen, die im Verbrauchermarkt längst angekommen sind, einen der wesentlichen Verhinderer von Innovation. Letztlich läuft es auf die Frage hinaus: Was hat dein Kühlschrank mit meinem Mainframe zu tun? Diese Frage muss der CIO schlüssig beantworten.

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