Berater für SAP qualifizieren

Onboarding gehört zum guten Talent Management

Arne Schultz, Leiter Development & Integration Services bei der innobis AG, ist seit zwölf Jahren in der SAP-Beratung und -Entwicklung tätig. Neben der übergreifenden Betreuung strategischer Kundenverhältnisse sowie der Qualitätssicherung ist er in Projekten hauptsächlich mit der Projektleitung und Architekturberatung betraut.

Zum anderen ist speziell das Portfolio an SAP-Lösungen in den letzten Jahren immer größer und die Technologie zunehmend komplexer geworden. Um die Komplexität der heutigen SAP-Systemlandschaften zu beherrschen, benötigt es jedoch Fachkräfte. Diese können in den IT-Abteilungen der SAP-Anwenderunternehmen aus Kostengründen nicht für jedes einzelne Spezialgebiet dauerhaft beschäftigt werden. In diesen Fällen ist das Wissen des externen SAP-Beraters gefordert.

Exkurs: Beispiel SAP-Anwendungen bei Banken

Im Bankenumfeld sind detaillierte Kenntnisse der Lösungen aus dem Portfolio "SAP-for-Banking" in Kombination mit fachlichem Banking-Know-how sowie Hintergrundwissen über maßgebliche externe Einflussgrößen wie zum Beispiel regulatorische Anforderungen gefragt. Hintergrund hierfür ist unter anderem, dass Banken hinsichtlich der Entwicklung und des Betriebs ihrer Systeme deutlich weniger frei sind als noch vor zehn Jahren. Regulatorische Vorgaben beeinflussen heute sowohl strukturelle Fragen (zum Beispiel BCBS 239) als auch Vorgehensmodelle (zum Beispiel Vorgehensdokumentation nach GOBD). Der Trend, dass sich diese Vorgaben neben den reinen Business-Bereichen immer stärker auch auf klassische IT-Fragestellungen auswirken, scheint ungebrochen.

Intern können die Banken das hierfür nötige spezifische Know-how in Form von personellen Ressourcen teils nicht fortlaufend für den Bedarfsfall bereitstellen oder wollen es oft auch nicht. Sie treffen bewusst eine strategische Buy- statt Make-Entscheidung und kaufen Beratungsdienstleistungen rund um die SAP-Systeme ein.

Was Bewerber in der SAP-Beratung können müssen

Dem oben beschriebenen Wandel muss die Ausbildung von SAP-Beratern Rechnung tragen. Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg in die SAP-Beratung ist in der Regel ein Bachelor- oder Master-Studium im Fach Wirtschaftsinformatik oder Informatik. Möglich sind auch vergleichbare Studiengänge, die stark auf logische Abläufe ausgerichtet sind und idealerweise auch Programmieranteile enthalten wie beispielsweise Physik. Da, wie eingangs erwähnt, eine SAP-spezifische Ausbildung an den Hochschulen nicht oder nur oberflächlich stattfindet, sind Vorkenntnisse über SAP-Systeme ein Vorteil, aber keine Voraussetzung für eine Einstellung. Auf diese Ausgangssituation muss der Onboarding-Prozess bei einem SAP-Dienstleister abgestimmt sein beziehungsweise darauf aufbauen.

Onboarding in der Praxis

Das Profil der Mitarbeiter im Bereich Development & Integration Services ist das des "beratenden Entwicklers". Im Rahmen des Onboarding-Prozesses gehört die Fähigkeit, in SAP-Umgebungen Software zu entwickeln, zur Grundausstattung. Einsteiger beginnen in der Regel ihre Laufbahn mit dem Schwerpunkt auf Softwareentwicklung, da das Wissen hierfür von den Universitäten meist schon in sehr guter Qualität vermittelt wurde. Das Einsatzgebiet wird dann - je nach individuellen Interessen und Fähigkeiten - auf inhaltlicher Seite stetig in Richtung Anforderungsanalyse, Konzeption und Testmanagement erweitert und auf organisatorischer Seite in Richtung Aufgabensteuerung und ProjektmanagementProjektmanagement. Alles zu Projektmanagement auf CIO.de

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