Hyperion-Übernahme

Oracle kauft Trojanisches Pferd

Oracle will den BI-Anbieter Hyperion als Plattform nutzen, um eigene Produkte stärker in Unternehmen zu verkaufen. Die Strategie kann an der Macht der Controller scheitern.

Mit dem angekündigten Kauf des BI-Spezialisten Hyperion scheint OracleOracle ein Trojanisches Pferd in Unternehmen einzuschleusen. "Mit der Übernahme von Hyperion will Oracle einen Brückenkopf in Unternehmen installieren, um von dieser Plattform aus weitere Oracle-Produkte zu verkaufen", sagt IDC-Analyst Rüdiger Spies. Denn mit der großen Kundenbasis von Hyperion zieht nun Oracle in viele Unternehmen ein. Alles zu Oracle auf CIO.de

Laut Eigenangaben setzen rund 12.000 Firmen Hyperion-Produkte ein, darunter 91 der Fortune 100. "Damit manövriert sich Oracle geschickt um SAPSAP herum in Unternehmen hinein", stellt Spies fest. "Das ist ein wichtiges Instrument, um gegen SAP vorzugehen." Auch im bisher für Oracle schwierigen deutschen Markt. "Hyperion ist in Deutschland bisher gut aufgestellt gewesen und genießt ein respektables Ansehen. Daraus ergibt sich für Oracle eine Chance, in Deutschland im Applikationsfeld präsenter zu werden", begründet Spies. Alles zu SAP auf CIO.de

Anfang März hatte Oracle angekündigt, den Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI) Spezialisten Hyperion für 3,3 Milliarden Dollar zu übernehmen. Den Preis hält Spies für angemessen. Schon im April könnte die Fusion abgeschlossen werden, wenn die Kartellbehörden keine Einwände erheben. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Ob die Strategie von Oracle aufgeht, bezweifelt der IDC-Analyst allerdings. Controller in den Unternehmen hätten sich mit ihrer starken Macht immer einer Abhängigkeit von großen Anbietern erfolgreich widersetzt. Stattdessen setzten sie lieber auf Lösungen von unabhängigen Anbietern wie Hyperion, Cartesis oder Business Objects. Deswegen gelang es bisher weder Oracle noch SAP mit ihren BI-Produkten nennenswert in Unternehmen Fuß zu fassen. Bei den nächsten Release-Wechseln werde sich laut Spies zeigen, welche Politik Anwender verfolgen: Den Anbieter wechseln und unabhängig bleiben oder sich auf Oracle einlassen.

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