Cloud Computing


Nach Kauf von RightNow

Oracle: Kein radikaler Schwenk

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Marktbeobachter hatten schon lange vermutet, dass die seit Jahren andauernde Entwicklung der in Java programmierten Fusion-Apps ihren Weg in die Cloud finden würden. Weiterhin kündigte Ellison mit dem Oracle Social Network ein ebenfalls Cloud-fähiges Kollaborationstool für Fusion Apps an. Nach Einschätzung des Gartner-Analysten Mitchell ein durchaus konsequenter Kurs: „Oracle hat ja nie zu den Early-Movern gehört. Die allmähliche Integration von Cloud-Produkten in das Programm-Portfolio passt ebenso wie der RightNow-Kauf in die langfristige Unternehmensstrategie.“

Oracle war nie ein "Early Mover"

RightNow, mit Hauptsitz in Bozeman, Montana, wurde 1997 gegründet. Das Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und hat im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 186 Millionen Dollar gemacht. Mit ziemlicher Sicherheit wird Oracle die Software von Rightnow in seine Public Cloud integrieren. Innerhalb welcher Fristen das geschieht, lässt sich kaum absehen. Die Akquisition jedenfalls soll Anfang 2012 abgeschlossen sein.

Die bisherigen RightNow-Kunden müssen sich wohl keine Sorgen machen, ob sie den bisherigen Service unverändert erhalten oder zu einem Wechsel in die Oracle-Cloud gezwungen werden: „Oracle hat bei seinen bisherigen Akquisitionen den Bestandskunden durchweg die vertraglich vereinbarten Leistungen weiter geliefert und niemanden zum Umstieg auf andere Oracle-Produkte gezwungen. Zum Teil hat Oracle sogar lebenslange Garantien für Support und Service gegeben. Das wird bei RightNow nicht anders sein“, vermutet Gartner-Mann Mitchell.

An einer Wende Oracles hin zu einer Cloud-Company glaubt er nicht: „Wer aus der Akquisition von RightNow und den anderen Cloud-Ankündigungen einen radikalen Kurswechsel von Oracle ablesen will, hat nicht verstanden, wie strategische Entwicklungen in einem großem, global agierenden Unternehmen stattfinden.“

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