Retail IT


Generative KI im Handel

Otto testet KI-Bot in Produktberatung

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
Beim Versandhändler Otto läuft ein Test mit einem KI-Assistenten. Er berät Kunden bei der Auswahl von Produkten. Mit im Boot ist Google.
Der KI-Assistent von Otto unterstützt Kunden dabei, Produkte zu suchen und auszuwählen. Er steht als App für Mobilsysteme und als Desktop-Anwendung zur Verfügung.
Der KI-Assistent von Otto unterstützt Kunden dabei, Produkte zu suchen und auszuwählen. Er steht als App für Mobilsysteme und als Desktop-Anwendung zur Verfügung.
Foto: OTTO

Der Feldversuch läuft seit Ende Juli 2023. Der virtuelle Berater steht für Mobilsysteme und in einer Desktop-Version zur Verfügung. Um Fragen zu beantworten, kommt generative KIgenerative KI zum Einsatz. Als Grundlage dienen die Beschreibungen von Produkten und deren Bewertung durch Kunden. Auch auf komplexe Anfragen soll der Generative-KI-Bot innerhalb kürzester Antworten liefern. Alles zu Generative AI auf CIO.de

"Auf der Suche nach bestimmten Produktinformationen durchkämmen viele User die Bewertungen zu einem Produkt und scrollen durch endlose Ergebnislisten. Aber das geht einfacher", erläutert Olaf Schlüter, Division Manager Product Management Shopping Platform bei Otto. "Deshalb testen wir bei als erster Onlineshop in Deutschland einen KI-Assistenten."

So funktioniert der KI-Bot

In einer Chatleiste geben Interessenten ihre Fragen ein, ähnlich wie bei Generative-KI-Ansätzen wie ChatGPT von Open AI und MicrosoftMicrosoft. Das Handelshaus greift allerdings auf das PaLM 2-LLM (Large Language Model) von GoogleGoogle zurück. Hinzu kommt Google Cloud Vertex AI, ein Toolset, mit dem Nutzer Machine-Learning- und KI-Modelle erstellen können. Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Olaf Schlüter, Division Manager Product Management Shopping Platform bei Otto: "Auf der Suche nach Produktinformationen durchkämmen viele User die Bewertungen zu einem Produkt und scrollen durch endlose Ergebnislisten. Aber das geht einfacher - mit KI."
Olaf Schlüter, Division Manager Product Management Shopping Platform bei Otto: "Auf der Suche nach Produktinformationen durchkämmen viele User die Bewertungen zu einem Produkt und scrollen durch endlose Ergebnislisten. Aber das geht einfacher - mit KI."
Foto: OTTO

Diese Werkzeuge kombiniert Otto mit eigenen Daten, etwa Rezensionen und Produktdetails. Die Informationen werden allerdings nicht auf Googles Cloud-Plattform transferiert, sondern bleiben bei Otto. Entwickelt wurde der KI-Assistent vom Otto-Group-Team Digital & Consulting.

Zunächst Beratung bei 180.000 Artikeln

Die Beratung durch den ChatbotChatbot können Kunden derzeit bei 180.000 Artikeln nutzen, von Bekleidung über Haushaltsgeräte bis hin zu Einrichtungsgegenständen. Damit die Ergebnisse des Bots möglichst ausgewogen sind, werden nur Produkte berücksichtigt, bei denen mindestens 50 Bewertungen vorliegen. Alles zu Chatbot auf CIO.de

Mit dem KI-Assistenten will Otto nicht nur Interessenten und Kunden eine bessere Orientierung und einen optimierten Service bieten, sondern auch die Zahl der Retouren reduzieren. Ob sich die erhofften Vorteile einstellen, prüft der Versender mithilfe von zwei Testgruppen: eine verwendet den Chatbot, die zweite arbeitet nach dem herkömmlichen Muster.

KI-Expertise ausbauen

"Eine Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz, die im Kundenservice unterstützt und anhand derart umfangreicher Daten berät, ist ein Meilenstein für den Onlinehandel. Der Testlauf mit dem KI-Assistenten gibt uns die Möglichkeit, genau zu vergleichen, ob und wie hilfreich die KI für Kunden wirklich ist", sagt Olaf Schlüter. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

Wie wichtig für Otto die Themen KI, Machine Learning und Data Science sind, zeigt sich auch daran, dass das Handelsunternehmen Nachwuchskräften ein duales Studium mit diesen Schwerpunkten anbietet.
Wie wichtig für Otto die Themen KI, Machine Learning und Data Science sind, zeigt sich auch daran, dass das Handelsunternehmen Nachwuchskräften ein duales Studium mit diesen Schwerpunkten anbietet.
Foto: OTTO

Auch im eigenen Haus baut Otto die KI-Expertise aus. So bietet das Unternehmen Nachwuchskräften ein duales Studium im Bereich Data Science und KI an. Anhand realer Datenbeispiele und interdisziplinärer ProjekteProjekte lernen die Teilnehmer, KI- und Machine-Learning-Modelle zu entwickeln und Daten zu analysieren. Alles zu Projekte auf CIO.de

Otto | Generative KI
Branche: EinzelhandelEinzelhandel
Use Case: KI-basierte Kundenberatung
Lösung: Generative-KI-Software von Google
Partner: Google Top-Firmen der Branche Handel

Zur Startseite