Schwierigkeiten beim Outsourcing sind oft hausgemacht
Problemherd Vertrags-Management
Fast die Hälfte der Unternehmen bekennt eigene Unerfahrenheit beim Outsourcing-Management. 46 Prozent gelang es nach eigener Einschätzung nicht, eine passende Kontroll-Struktur zu implementieren. Mehr als ein Drittel versäumte, die Kontroll-Gremien regelmäßig einzuberufen.
Unternehmen scheuen den Provider-Wechsel
Dass den Providern die Schwächen der Firmen beim Vertrags-Management nicht verborgen bleiben, hat für manches Unternehmen ärgerliche Konsequenzen. Die Dienstleister erweisen sich in den Nachverhandlungen nämlich durchaus als zäh: Fast ein Drittel ihrer Auftraggeber empfand die eigene Position im Vergleich zur ersten Runde als schwächer.
Ein Trugschluss ist die Annahme, dass die großen Firmen ihre Provider mühelos wechseln und daraus Marktmacht ziehen. Die Regel ist, dass sie mit ihrem Dienstleister im gleichen Boot bleiben. Lediglich 18 Prozent holten vor neuen Verhandlungen tatsächlich andere Angebote ein, obwohl immerhin 42 Prozent dies zeitweilig in Erwägung gezogen hatten. Nur 13 Prozent gliederten die zuvor ausgelagerten Dienste wieder in ihre Firma ein.
Die Sourcing-Analysten von TPI fanden nach den Worten Schäfers heraus, "dass Alternativen zum bestehenden Vertragspartner zwar oft attraktiv erscheinen, die Belastungen im Zusammenhang mit einem solchen Wechsel jedoch beträchtlich sein können."
So verwundert es nicht, dass die Provider in 46 Prozent der Fälle eine längere Vertragslaufzeit und in knapp 60 Prozent der Fälle ein größeres Volumen aushandeln konnten.