Analysten-Kolumne

Projektdienste: Phoenix aus der Asche

31.10.2006
Von Katharina Grimme

IT-Projekte werden allmählich auch überschaubarer, handhabbarer und weniger risikoreich, da sie immer öfter in kleinere Teilprojekte aufgesplittet und separat angegangen werden. Das spiegelt sich, zumindest teilweise, in einer langfristigen Veränderung der IT-Architektur wider. Sie ist ebenfalls in Infrastruktur- beziehungsweise Applikationskomponenten, die einzeln leichter zu verwalten sind, aufgeteilt. Das bedeutet, dass großangelegte Infrastruktur-Erneuerungen immer seltener, stückweises Re-Development ist, dafür aber immer häufiger zum Einsatz kommt. So können IT-Entscheider ermutigt werden, neue ProjekteProjekte in Angriff zu nehmen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Just do it!

Der ultimative Ausdruck dieser Entwicklung ist SOA (Service-orientierte Architektur). Die oft als Megatrend bezeichnet wird. Man kann diesem Auspruch glauben oder nicht. Tatsache ist, dass mit SOA schon seit einiger Zeit Consultingumsätze gemacht und auch SI-Aufträge sichtbar werden. Man wird in den nächsten Jahren noch viel mehr über SOA hören - und zwar nicht nur von IT-Experten, sondern auch von der Management-Ebene. Mit der Erkenntnis, daß Projektkosten und Risiken sich verringern, fühlen sich CxOs inspiriert von der Nike-Philosophie: Just do it!

Die Aufteilung der Infrastruktur und Architektur in Komponenten wird abgeglichen mit der Dekomposition der IT-Service-Delivery, die heute nicht nur über Regionen und Länder, sondern über Kontinente aufgeteilt wird. Der Trend zur OffshoreOffshore Delivery hat einen deflationären Effekt auf Umsätze: Unit-Kosten für Input sinken drastisch ab. Xansa’s Umsatzrückgang in 2005 ist ein illustratives Beispiel: der UK-Anbieter verfolgt eine aggressive Offshore-Strategie. Alles zu Offshore auf CIO.de

Aber es gibt auch einen positiven Effekt: Unternehmen generieren signifikante Einsparungen durch Offshore-Verlagerung und die meisten haben ausreichend Vertrauen in ihre IT-Dienstleister, um wenigstens einen Teil der Einsparungen in neue IT-Projekte zu investieren. So können steigende Volumina den "Offshore-Effekt" der fallenden Preise ausgleichen. Xansa hat das in der zweiten Jahreshälfte erlebt, aber es hat nicht ausgereicht, den Umsatzrückgang der ersten auszugleichen.

Wolken am Horizont?

Natürlich gibt es Wolken am Horizont. Projektdienste werden auch wieder den Abwärtstrend erleben. Vielleicht nicht in den nächsten drei bis vier Jahren, vielleicht aber auch schon früher. Offshore-Wettbewerber werden sichtbarer werden, indische Anbieter werden in gehobenere Dienste vordringen um neue Umsatzmöglichkeiten zu finden, und neue Marktzugänger, wie die Big Four, werden den Wettbewerb weiter verschärfen. Software-Pakete lassen sich in Zukunft leichter implementieren, so dass weniger SI-Aufwand in Projekten nötig wird (und auch SOA trägt dazu bei).

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