Kommentar: Von der Gesundheitskarte zur Fallakte
Quasi-Standard bootet Gesundheitskarte aus
Ein Drittel des Marktes nutzt die Fallakte
Die Fraunhofer’schen Spezifikationen der elektronischen Fallakte hingegen sind so angelegt, dass die Interoperabilität der Dienstleister gewährleistet sein soll. Und sie ist schon so etwas wie ein Quasi-Standard. Denn zusammen mit Vivantes, der Charité und den Unikliniken in Aachen, Tübingen, München und Dortmund, so rechnet Sana-Mann Götz vor, würde bereits ein Drittel des Marktes auf die Fallakte setzen - ein nicht zu verachtender Anteil, der alle zumeist an feste Partner gebundenen Konkurrenzprodukte in den Schatten stellt.
Investitionen sind das kleinere Übel
Dass das innerhalb von nur zwei Jahren möglich war, zeigt:
- Die CIOs in Krankenhäusern haben es satt, dass sich Verbände, Politiker und Lobbyisten gegenseitig in Entscheidungen hemmen
- Sie nehmen das Heft selbst in die Hand, da ihnen sonst die Kosten aus dem Ruder laufen, die ihnen kein Gesundheitsministerium und Ärzteverband ersetzt. Dafür sind Investitionen immer noch das kleinere Übel.
Der nächste Schritt wird die elektronische Gesundheitsakte sein, die aus der Systematik der Fallakte entwickelt wird und derzeit mit der Hamburger Krankenkasse DAK entwickelt wird. Darauf zu finden sein sollen Entlassungsdokumente, Befunde, Empfehlungen. Bei angemessenem Verhalten des Patienten sollen zudem Boni-Ausschüttungen möglich werden.
Die KBV unterstützt das Fallakten-Projekt übrigens. Vollbringen werden es allerdings andere.