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Rechenzentrum heizt Gebäude in Neu-Isenburg

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
Mit Abwärme aus einem Rechenzentrum will Neu-Isenburg Wohnungen und Gewerbeimmobilien mit Wärmeenergie versorgen. Dieses Konzept wird immer beliebter.
So soll nach den Planungen des Immobilien-Spezialisten Goodman das nachaltige Rechenzentrum in Neu-Isenburg aussehen. Fotovoltaik-Anlagen und begrünte Außenflächen tragen neben erneuerbaren Energien dazu bei, die Ökobilanz zu verbessern.
So soll nach den Planungen des Immobilien-Spezialisten Goodman das nachaltige Rechenzentrum in Neu-Isenburg aussehen. Fotovoltaik-Anlagen und begrünte Außenflächen tragen neben erneuerbaren Energien dazu bei, die Ökobilanz zu verbessern.
Foto: Goodman

Goodman, ein Spezialist für Industrieimmobilien, hat mit der Stadt Neu-Isenburg und deren Stadtwerken einen "Letter of Intent" unterzeichnet. Er sieht vor, dass in der Kommune südlich von Frankfurt am Main ein modernes RechenzentrumRechenzentrum errichtet wird. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Auf dem fünf Hektar großen Areal, das ehemals der Frankfurter Rundschau gehörte, soll ein Data Center entstehenentstehen, das hohe Anforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit erfüllt. So werden die ServerServer mit Luft statt Wasser gekühlt. Außerdem tragen Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Rechenzentrums und begrünte Fassaden dazu bei, Energie zu sparen und das Mikroklima in der Umgebung positiv zu beeinflussen. Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu Server auf CIO.de

Abwärme für kommunales Fernwärmenetz

Sobald das neue Rechenzentrum fertiggestellt ist, will die Stadt Neu-Isenburg die Abwärme des Rechenzentrums dazu nutzen, um Gebäude nahe gelegener Viertel zu heizen.

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"Wir werden auf einem nahe gelegenen Goodman-Gelände eine Wärmezentrale errichten. Durch die Nutzung der Abwärme des Rechenzentrums als Fernwärme leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung des Wohngebietes 'Neue Welt' und des Gewerbegebietes Süd", erläutert Kirk Reineke, Geschäftsführer der Stadtwerke Neu-Isenburg.

Die Stadtwerke stellen die Infrastruktur zur Verfügung, Goodman im Rahmen eines Erbpacht-Vertrags das Grundstück für die Wärmezentrale. "Gemeinsam mit Goodman und dem künftigen Betreiber des Rechenzentrums werden wir dann ein Konzept entwickeln, um die Abwärme bestmöglich für unsere kommunale Wärmeplanung nutzen", so Reineke weiter.

Vergleichbares Konzept in Hattersheim

Einen ähnlichen Ansatz wie Neu-Isenburg und Goodman hat Anfang 2024 der Bereich Global Data Centers von NTT Data gewählt. Ein neues Rechenzentrum des Unternehmens auf dem Campus FRA4 in Hattersheim (südlich von Frankfurt) wird im Endbaubau eine thermische Leistung (Wärmeleistung) von 6,5 MWth erreichen. Mit einem Teil davon will der Energieversorger MainovaMainova über ein Nahwärmenetz ein Wohngebiet mit 600 Haushalten mit Warmwasser versorgen. (Lesen Sie dazu mehr: "Mainova heizt Wohnungen mit Wärme aus Data Center") Top-500-Firmenprofil für Mainova

Laut der Studie "Data Center Impact Report Deutschland 2024" der German Datacenter Association (GDA) verwenden 88 Prozent der Colocation-Rechenzentren erneuerbare Energien. Davon profitieren auch Kommunen, die mit der Abwärme solcher Data Center private und Gewerbeimmobilien sowie Schulen oder Schwimmbäder heizen.
Laut der Studie "Data Center Impact Report Deutschland 2024" der German Datacenter Association (GDA) verwenden 88 Prozent der Colocation-Rechenzentren erneuerbare Energien. Davon profitieren auch Kommunen, die mit der Abwärme solcher Data Center private und Gewerbeimmobilien sowie Schulen oder Schwimmbäder heizen.
Foto: GDA - Data Center Impact Report Deutschland 2024

Laut dem Data Center Impact Report Deutschland 2024 der German Datacenter Association (GDA) geben derzeit 28 Prozent der Colocation-Rechenzentren Abwärme zur weiteren Nutzung frei. Weitere 31 Prozent investieren in die erforderliche Technik.

Da rund 90 Prozent der Colocation-Datacenter ihren Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen, können auch Kommunen wie Neu-Isenburg und Hattersheim ihren CO2-Fußabdruck verringern, wenn sie die Abwärme solcher Einrichtungen verwerten.

Stadt Neu-Isenburg | Wärme aus Data Center
Branche: Public Sector
Use Case: Nachhaltige Wärmeversorgung
Lösung: Nutzung der Abwärme des Rechenzentrums für Fernwärme-Versorgung von Wohngebiet
Partner: Goodman

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