Bewerbung per WhatsApp
Recruiting-Wunderwaffe Messenger App
"Messaging-Kanäle für das BewerbermanagementBewerbermanagement sind die neue Wunderwaffen im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter", ist Timoor Taufig, CEO und Gründer des SaaS-Unternehmens Userlike, überzeugt. Durch die - noch relativ neue - Öffnung für den professionellen Einsatz, habe sich seiner Meinung nach vor allem WhatsApp zu einer "vielversprechenden Lösung" in diesem Bereich entwickelt. Alles zu Personalführung auf CIO.de
Recruiting per WhatsApp - die Vorteile
Taufig nennt folgende Argumente, die für RecruitingRecruiting per WhatsApp und Co. sprechen: Alles zu Recruiting auf CIO.de
"Eindrucksvolle" Öffnungsraten: Im Vergleich zu E-Mail (zwölf bis 30,5 Prozent) seien die Öffnungsraten von WhatsApp mit 98 Prozent richtig hoch. Mails, die Unternehmen verschicken, laufen Gefahr, im vollgestopften Posteingang unterzugehen. "Mit WhatsApp besteht nahezu eine Garantie, dass die Nachricht gelesen wird", meint Gründer Taufig.
Geringe Hürde: Auf dem umkämpften Jobmarkt werden hochqualifizierte Kandidaten innerhalb kürzester Zeit weggeschnappt, gibt Taufig zu bedenken. Die talentiertesten Mitarbeiter seien eher passive Sucher; die womöglich bei erfolgreichen Unternehmen arbeiten und sich nicht aktiv in Jobbörsen tummeln. Und wenn sie es tun, werden sie meist von Jobangeboten überschwemmt. Deshalb zahlt es sich aus, wenn der Erstkontakt so einfach wie möglich gestaltet ist. WhatsApp ist ein unkomplizierter Weg mit geringer Hemmschwelle, der die Chance erhöht, dass Talente auf das beworbene Job-Angebot reagieren.
Hoher Grad an Automation: Großangelegte Recruitment-Kampagnen beinhalten eine Reihe von Prozessen. WhatsApp-Chatbots sparen viel Zeit, indem sie anspruchslose Aufgaben wie die Terminierung und Koordination von Vorstellungsgesprächen übernehmen. So können sich die Personaler auf das Gespräch mit dem Kandidaten konzentrieren. So habe die Deutsche Post DHL GroupDeutsche Post DHL Group das Bewerbungsverfahren vereinfacht, in dem die Bewerberdaten von einem WhatsApp-Chatbot aufgenommen werden, anstatt durch herkömmliche Bewerberformulare, "die zeitraubend sind und Kandidaten heutzutage abschrecken", erklärt Kommunikationsexperte Taufig. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Post DHL Group
Innovatives Arbeitgeber-Image: Mit WhatsApp als Recruiting-Kanal genießt das Unternehmen eine vorbildhafte Bewerberwahrnehmung. Es zeichnet das Personalmanagement als digitalen Vorreiter aus, und dieser Eindruck färbt auf das ganze Unternehmen ab.
Multi-Channel-Integration: Unter Zuhilfenahme von Plattformen können die Recruiter WhatsApp auch mit anderen Kanälen wie dem Website-Chat oder anderen Messaging Apps verbinden. Alle Nachrichten landen dann gebündelt an einem Ort, egal welchen Kontaktkanal der Bewerber verwendet.
Messenger Tools richtig integrieren
Die Vorteile der Integration von Messenger-Kanälen wie WhatsApp sind vielfältig. Personalmanager sind nun gefordert, diese Tools zu integrieren, wobei die Integration mehrere Bereiche umfasst:
QR-Code-Scan in Job-Anzeigen: Es ist möglich, einen QR-Code in eine Stellenanzeige oder ein Plakat zu integrieren. Kandidaten können die WhatsApp-Unterhaltung dann einfach durch den Scan des QR-Codes über ihr Smartphone beginnen.
Facebook-Werbung "Click-to-WhatsApp": Seit 2020 rühmt sich Facebook mit 2,6 Milliarden aktiven Nutzern im Monat, was die Plattform zu einem Recruiter-Paradies macht. Mit gezielten Werbemaßnahmen und Facebooks Algorithmus, können Personaler Kandidaten weltweit erreichen, viele Jobbörsen dagegen arbeiten lokal und schließen viele Kandidaten aus. Facebook bietet zudem eine Funktion, die Traffic mit einem Klick an WhatsApp weiterleitet. Personaler können ihren Post bewerben und den 'WhatsApp-Nachricht senden' Button wählen, um Unterhaltungen direkt in die WhatsApp des Bewerbers zu leiten.
Recruiting-Kampagne starten: 'Out-of-the-box'-Recruiting-Kampagnen können dabei helfen, das Interesse von Kandidaten zu wecken, die ansonsten keine Verbindung zum Unternehmen haben. "Daimler hat sich mit dem "WhatsApp Day" bereits 2015 auf neues Terrain begeben", weiß Taufig. "Die Kampagne richtete sich an potenzielle Kandidaten, die ein Gefühl für die Unternehmenskultur bekommen wollen. Die User wurden via Newsfeed zum Beispiel über Trainingsprogramme, Firmenvorteile oder Arbeitszeiten auf dem Laufenden gehalten".
WhatsApp-Chatbots für FAQ nutzen: Das Recruitment kann bereits ein langwieriger Prozess sein, noch bevor ein Personaler den Kandidaten überhaupt persönlich kennengelernt hat. Ehe sie sich auf diese Prozedur einlassen, wollen Kandidaten Antworten auf eine ganze Reihe von Fragen haben: Incentives, Unternehmenswerte, Aufstiegsmöglichkeiten, Unternehmenskultur, Möglichkeiten für Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und einiges mehr. Einer der Vorteile von Chatbots ist, dass sie Fragen rund um die Uhr beantworten können und Antworten ausgeben, die sie aus einer Wissensbasis für Recruiting-Fragen ziehen.
Interviews mit WhatsApp-Chatbots simulieren: WhatsApp-Chatbots können auch Gespräche in der frühen Bewerbungsphase übernehmen. Sie können qualifizierende Fragen stellen und so ein erstes Bild abstecken. Eine derartige Verwendung von ChatbotsChatbots hat zwei entscheidende Vorteile. Zum einen erlaubt es Unternehmen das Bewerbungsverfahren zu verschlanken; Recruiter können durch die Antworten gehen und die vielversprechendsten auswählen. Zum anderen ist der traditionelle Bewerbungsprozess dafür verschrien, anfällig für Vorurteile zu sein. Der Chatbot-Prozess legt den Fokus ausschließlich auf die Antworten, was zu fairen Entscheidungen beitragen kann. Taufig berichtet von einem Beispiel aus der Praxis: "Bei Alorica, einem Unternehmen für Kundenservice-Lösungen, ermöglichen Chatbots tausende von Bewerbern zu screenen. Unqualifizierte Kandidaten schnell aussieben bedeutet, dass Personaler ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf Kandidaten legen können, die qualifiziert sind". Alles zu Chatbot auf CIO.de
Nachrichten-Templates senden: Nachrichten-Vorlagen sind eine WhatsApp-Funktion, die Unternehmen erlaubt, im großen Maßstab Nachrichten an Kunden oder in diesem Fall Bewerber zu senden. "Es ist das perfekte Tool, um sie über den Stand ihrer Bewerbung auf dem Laufenden zu halten", so Taufig. Es erlaube Unternehmen, den Prozess zu automatisieren, der Bewerber darüber informiert, ob sie abgelehnt wurden oder es in die nächste Bewerbungsphase geschafft haben. (hk/fm)