PwC-Studie sieht Verbesserungsbedarf im Umfeld von ERP-Projekten

Reporting zu oft handgestrickt

16.06.2008
Von Nicolas Zeitler
Die Komplexität von ERP-Projekten überrascht offenbar viele Unternehmen. Die Berater von PwC schlagen in diesem Fall vor, künftig mit einem Pilotprojekt zu beginnen und dieses nach und nach auszuweiten.
Die Komplexität von ERP-Projekten überrascht offenbar viele Unternehmen. Die Berater von PwC schlagen in diesem Fall vor, künftig mit einem Pilotprojekt zu beginnen und dieses nach und nach auszuweiten.
Foto: PWC

Vor allem im Bereich Finance and Accounting sehen 85 Prozent der Befragten Verbesserungsbedarf, 15 Prozent mahnen sogar dringend Veränderungen an. Zwei Drittel der Firmen sehen den größten Spielraum für Verbesserungen darin, dass die ERP-Systeme sich besser an Veränderungen anpassen lassen. Fast eben so viele wollen die Integration von Prozessen optimieren.

Fast jeder Dritte hat seine Ziele vollständig erreicht

Das Hauptziel der ERP-Initiativen in den Betrieben ist die StandardisierungStandardisierung von Prozessen. Mehr als die Hälfte der Befragten strebte dies mit ihrem letzten Projekt an. Mehr als jeder Dritte verfolgt damit eine Vereinheitlichung von Datenstrukturen. Die Firmen konnten bei dieser Frage aus einer vorgegebenen Liste je drei Ziele auswählen oder auch eigene angeben, die darauf nicht enthalten waren. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Vollständig erreicht haben ihre Ziele 29 Prozent; gut die Hälfte gab an, die Ziele überwiegend erreicht zu haben. Die Unternehmen, bei denen es vor allem um die Standardisierung von Prozessen und Reporting-Strukturen ging, erreichten ihre Ziele im Schnitt seltener als andere.

Zu viel Komplexität, zu wenig Ressourcen

Aus Sicht von Pricewaterhouse-Coopers, ist die Angabe von 53 Prozent aller Unternehmen, sie hätten ihre Ziele "überwiegend" erreicht, mit Vorsicht zu genießen. Viele ERP-Initiativen seien mit hochgesteckten Zielen angelaufen, die mit der Zeit zurückgefahren wurden. Häufig seien die Ziele vorab gar nicht messbar formuliert worden. Zudem hätten viele Firmen unmittelbar nach dem Beginn der Umsetzung eines ERP-Projekts weitere Initiativen gestartet, um das erste Projekt vor dem Scheitern zu bewahren.

Als größte Schwierigkeiten machten die Firmen eine zu hohe Komplexität der Projekte und fehlende Ressourcen aus. Während die Komplexität von ERP-Projekten eher großen Firmen mit mehr als einer Milliarde Jahresumsatz zu schaffen machte, belastete das Fehlen von Ressourcen eher kleinere Unternehmen. Betriebe, die vom Umfang eines ERP-Vorhabens erschlagen wurden, rät PwC dazu, künftig zunächst ein Pilotprojekt zu starten und dieses nach und nach auszuweiten.

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